Alternativ Sportlerin des Jahres 2017

Unsere liebe Sylvana Bomholt wurde zur Alternativ Sportlerin des Jahres 2017 gewählt. Wir gratulieren ganz herzlich.

Den ganzen Artikel hierzu könnt ihr unter folgendem Link nachlesen:

Alternativ Sportler 2017

 

 

 

 

 

 

Clan Gathering, Highlandgames in Strathpeffer und Teilnahme am Edinburgh Tattoo 2017

Die Clan MacKenzie Society of Germany nahm dieses Jahr im August an einem Clan Gathering auf Castle Leod mit Besuch der Strathpeffer Highlandgames und anschließendem Besuch des Edinburgh Tatto 2017 teil. Hier ist ein Bericht von unserem Mitglied Hauke Pilz:

Ein unvergesslicher Schottlandaufenthalt….

 

Es ist immer wieder eine Bereicherung, Teil einer großen Familie zu sein, wenn auch nur im Herzen und im Geiste.

 

Über ein Jahr waren alle reiselustigen MacKenzies gespannt darauf, was uns beim diesjährigen Gathering, den Highlandgames und dem Tattoo erwarten würde. Nun, ich für meinen Teil kann nur sagen es wurde alles übertroffen.

 

Wir Mecklenburg-Vorpommeraner starteten in unseren Sommerurlaub wohl als Erste und genossen die Überfahrt von Amsterdam nach Newcastle upon Tyre. Als Tipp; bucht das Buffet mit, es ist sehr lecker… Die Nacht war kurz und etwas laut, ich glaube ich habe im Maschinenraum geschlafen. Am nächsten Morgen verließen wir die Fähre und England begrüßte uns mit Regen. So muss das sein. Schnell etwas in einem Diners frühstücken und auf nach Schottland. Der Grenzübertritt erfolgte auch recht zeitnah und für mich wieder etwas zum Schmunzeln; auf dem Parkplatz in Richtung Schottland war die Hölle los und auf der gegenüberliegenden Seite gähnende Leere… Diese Digitalkameras sind ziemlich gemein, während man sich früher überlegte, was man fotografierte (24 Bilder pro Film) ist das heute ein bisschen anders. Eine ungefähre Zahl für zwei Wochen Urlaub etwa 3000-4000 Bilder.

 

Wir erreichen Jedburgh und besorgen uns einen Explorer-Pass, dass lege ich jedem ans Herz wer sich gerne Schlösser und Burgen anschaut, der kann hier doch erheblich Geld sparen. Jedburgh Abbey ist ein altes Kloster bzw. das was davon übrig ist. Beeindruckend ist, dass in vielen Ortschaften Ruinen stehen und die Baukunst immer ähnlich ist. Von Jedburgh fahren wir weiter zum Tor von Schottland: Stirling. Eine beeindruckende Stadt mit einer grandiosen Burganlage, sowie dem Wallace Monument. Schnell eingecheckt im Hotel und noch ein bisschen spazieren gehen. Der nächste Tag ist verplant mit einem Frühstück vor dem Wallace-Monument mit anschließender Besteigung, ein traumhafter Blick über Stirling bei bestem Wetter, entschädigt für alles. Anschließend wird das Castle gestürmt und wie gut das wir den Burgenpass haben. Ein tolles Schloss, oder ist es eine Burg, sehr viel Geschichte, für jeden ist etwas dabei, egal ob klein oder groß.

 

Am Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Eilean Donan Castle. Hier geht es entlang an meinem alten Freund Westhighlandway und ich schwelge kurz in Erinnerungen. Wir passieren Loch Lomond, Crianlarich, Tyndrum, Brigde of Orchy usw. Die Highlands beeindrucken uns mit der Wettervielfalt, der Schönheit und der Ruhe die sie ausstrahlen, besonders Glencoe und Devils staircase locken mich, allerdings ist das heute keine gute Idee. Heute möchte ich nicht mit den Wanderern tauschen. In Fort William muss ich noch kurz bei Stefanie und Linda halten und mich für das beste Frühstück auf meinem Weg bedanken. Die Freude war groß und dass haben die beiden Ladies auch noch nicht erlebt, dass sich jemand, der mal da war, nochmal vorbei kommt und sich bedankt. Weiter geht es zum allseits begehrten Motiv von Eilean Donan Castle und wir haben wieder Glück bei bestem Wetter offenbart sich die Schönheit dieser Burganlage. Kein Wunder das sie so oft als Filmmotiv herhalten muss. Wir suchen uns für diese Nacht einen Campingplatz und dürfen unser Zelt nicht aufbauen, okay wir schlafen eh im Bus.

 

Am nächsten Morgen fahren wir weiter auf die Insel Skye um dort die Schönheiten der Insel zu erkunden. Der erste Stopp ist bei Talisker einer bekannten Destillery. Hier wird auf einem Parkplatz abseits der Destillery gefrühstückt. Besser kann ein Tag nicht beginnen. Eine Besichtigung spare ich mir hier, da es um 10 Uhr morgens einer Völkerwanderung ähnelt. In Portree der Inselhauptstadt waren Highlandgames, die wohl einen sehr hohen Stellenwert haben auf jeden Fall war die Insel voll. Dies bekamen wir bei der Unterkunftssuche deutlich zu spüren. No vacancies mein persönliches neues Unwort. Okay, irgendwie haben im August auch alle anderen Urlaub und wer kann es Ihnen verdenken, sich so ein schönes Land nicht anzusehen. Wir sind ja schließlich auch da. Wir fuhren dann zum Man Of Storr und wanderten dort und es war sagenhaft. Landschaftlich wiedermal ein totales Highlight. Von hier aus ging es zum Kiltrock und die eine oder andere Ruine wurde besichtigt. Da es nicht einmal auf dem Campingplatz Übernachtungsmöglichkeiten gab, stellten wir uns für eine Nacht irgendwo hin, mit genialer Aussicht auf den Atlantik und auf MacLeod`s table. Mehr geht nun wirklich nicht für eine Nacht. Nach einer Inselumrundung verließen wir Skye wieder, um in Richtung Strathpeffer aufzubrechen. Wir riefen unsere Vermieterin in Dingwall an und siehe da wir konnten schon einen Tag früher einchecken. Auf der Tour dorthin passierten wir Loch Ness und Urquardt Castle welches völlig überlaufen war und wir beschlossen weiter zu fahren, um später dieses noch einmal zu besuchen.

 

Über Whatsapp erfuhren wir das Rosie und Hajo bereits in Perth waren und Birgit und Adrian in Strathpeffer. So nahmen wir gleich Kontakt auf und trafen uns dann mit Birgit und Adrian.

 

Als wir nach Strathpeffer kamen hatten wir den Eindruck in Klein Baden Baden zu sein und tatsächlich wird dieser Ort bei den Einheimischen mit Baden Baden verglichen. Die Architektur ist ähnlich, nur alles etwas kleiner und gemütlicher. Nach einem kleinen Plausch mit Birgit und Adrian wurden wir schon von unserer Vermieterin erwartet. Unsere Unterkunft war ungefähr fünf Minuten von Strathpeffer entfernt, also optimal.

 

Am nächsten Morgen fuhren die drei Pilze zum Castle Leod, allerdings war noch niemand da und so machten wir einige Außenaufnahmen und fuhren weiter nach Inverness, um ein bisschen zu shoppen. Ich bekam allerdings nicht das passende Tweed-Jacket, da mein Bauch zu dünn und meine Arme zu lang sind. Das eine oder andere Teil wurde dann doch gekauft. Um 14:00 Uhr wollten wir längst wieder am Castle Leod sein, da wir eine Schlossführung mitmachen wollten. Hier machte uns allerdings der Verkehr einen Strich durch die Rechnung und auch das Einschätzen der Entfernung zum parkenden Auto. Wir riefen Hajo an und zu unserer Freude war das kein Problem. Am Schloss angekommen bezahlten wir brav bei der Schlossherrin unseren Eintritt und wurden vom Clanchief empfangen, auf meine Nachfrage, ob schon andere von uns da wären, antwortete er ja und Ihr müsst das sein mit dem Verkehr in Inverness. Nach der Schlossbesichtigung trafen wir Rosie, Hajo, Birgit und Adrian hinter dem Schloss, bei einem großen Hallo und einem leckeren Bierchen.

 

Am Abend des Tages fand das Cometogether des Clans und aller Societies im Ben Wyvis Hotel statt. Hier traf man sich und unterhielt sich mit allen MacKenzies aus der ganzen Welt. Nun erläuterte Donald MacKenzie, was an den nächsten Tagen noch geplant wäre. Rundum ein tolles Erlebnis, so fern der Heimat, doch eine Art Heimat zu haben. Nicole und Michael waren dann auch in unserer Runde dazu gestoßen.

 

Am nächsten Tag waren dann die Highlandgames. Hier gab es dann ein großes Hallo mit allen vom Vortag und weitere Mitglieder der deutschen Society stießen zu uns. Sylvana, Dirk und Niklas sowie Carmen und Stefan. Sylvana durfte dann bei den Herren mitstarten, was wirklich spannend war, da es doch eher ungewöhnlich war. Piperkontest, Dancekontest und Games ein großes Fest und viel Spaß. Ein weiteres Highlight war der Einmarsch der Societies und dem Salut to Caberfeidh. Nachdem wir diese Ehre hatten und uns im Anschluss vor dem Zelt der UK Society versammelt hatten und auf Deutsch miteinander sprachen kamen verwunderte Besucher aus Deutschland und Österreich auf uns zu. Interessant ist auch wie die Serie Outlander einen solchen Schottland Hype ausgelöst hat. Das ein oder andere Bier wurde genossen und wir hatten wieder großes Glück mit dem Wetter. Für mich war es spannend wie viele unterschiedliche Disziplinen dieses Event hatte, eben nicht nur Baumstammwerfen, sondern auch Radrennen, Weitsprung, Tanzen, Musizieren, Berglauf, Laufen usw. Also sehr Vielseitig sind unsere MacKenzies aufgestellt.

 

Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Essen im Golfclub von Strathpeffer mit der Familie des Chiefs. Das Essen war genial, es gab das beste Haggis was ich je gegessen habe. Dieses haben wir uns am Abreisetag in einer Kühlbox mit nach Hause genommen und was soll ich sagen:“ Saulecker/Schafslecker“. So ging der Abend zu Ende und so trennten sich die Wege auf kurze Zeit. Die einen fuhren am nächsten Tag nach Dunfermline und wir verblieben noch einen weiteren Tag in Dingwall um noch einige Sachen zu besichtigen.

 

So fuhren wir am nächsten Tag in aller Frühe nochmal zum Loch Ness um Urquardt Castle zu besichtigen gesagt getan und abgehakt, dort trafen wir noch kurz Sylvana, Dirk und Niklas und stellten fest das wir ähnliche Ziele für den Tag hatten. Wir haben uns dann noch eine Nessie-Ausstellung angeschaut, die für uns enttäuschend war. Egal, dafür wurden wir in Fort George doppelt und dreifach entschädigt. Ein großes Event mit Aufführungen aus Wikingerzeit, Ritterzeit, Jakobitenzeit, Piratenzeit, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg usw. Seaforth-Highlandermuseum und, und, und… Über vier Stunden waren wir gefangen in der Geschichte Schottlands. Damit hatten wir noch nicht genug, von hier aus war es nur ein Katzensprung zum Schlachtfeld von Culloden welches wir uns keinesfalls entgehen lassen wollten. Ich war beeindruckt, die Ausstellung und Darstellung dieser doch prägenden Geschichte Schottlands und diese Schlacht haben mich nahezu sprachlos gemacht. Sehr authentisch wurde das Geschehen rund um und während der Schlacht dargestellt. Der Nachtmarsch der Jakobiten, sowie die eigentliche Schlacht beeindruckten. Wenn man nun das eigentliche Schlachtfeld betritt, ist man gefesselt von dem Ausmaß und von der Härte, den Witterungseinflüssen, denen die Kämpfer nichts entgegenzusetzen hatten, gerade die Jakobiten zahlenmäßig unterlegen und durch den Nachtmarsch völlig entkräftet, stehen einer Übermacht der Engländer gegenüber. Der abendliche Wind verursacht eine Gänsehaut. Ehrfürchtig geht man zu den Steinen der verschiedenen Clans.

 

Nach so viel Geschichte kehren wir müde und glücklich in unsere Unterkunft nach Dingwall zurück um am nächsten Tag nach Edinburgh zu reisen. Hätte ich doch bloß abends noch gepackt.

 

Am nächsten Tag verlassen wir Dingwall und beim Beladen des Busses regnet es… Der Himmel weint, da wir unser lieb gewonnenes Cottage verlassen müssen. Nun gut, die Hauptstadt ruft, das Tattoo naht, wir müssen los. Ein Wunsch muss noch erfüllt werden, dass Ortsschild von Strathpeffer muss fotografiert werden, leider bei Regen. Zum Glück hat Nicole ja eins bei Sonnenschein gemacht…

 

Los geht es und wir halten noch schnell in Dingwall bei Cockburn dem prämierten Haggisschlachter und kaufen wie schon geschrieben Haggis. Von hier aus geht es durch Inverness durch das Tal des Spey in der die höchste Destillery-Dichte ist. Hier erfülle ich mir einen Herzenswunsch, einmal zu Glenfarclas. Dieser Traum wird wahr und ich erinnere mich gern daran zurück. Landschaftlich hat auch das Tal des Spey eine Menge zu bieten und so gibt es immer wieder etwas zu sehen. Die tollen Viadukte die an den Hogwardts Express erinnern, alte Brücken, Ruinen und wunderschöne Gärten. Wir nähern uns Edinburgh und der Verkehr nimmt stetig zu und schon stehen wir in unserem ersten Stau. Über kurz oder lang erreichen wir unsere Unterkunft und sind begeistert. Ein altes Stadthaus mit hohen Räumen und einer tollen Gastgeberin. Wir haben eine Bushaltestelle direkt vor der Tür und können das Auto auf dem eigenen Parkplatz stehen lassen. In zehn Minuten ist man im Stadtkern, mehr geht nicht. Bianca und Sascha sind auch schon in der Stadt, also abends treffen, auf ein Bier und was Essen. Wir stellen fest wir wohnen in der gleichen Straße nur 600 Meter auseinander und beschließen gemeinsam in die Stadt zu gehen. Gesagt getan, die Stadt ist voll wir fragen einen Polizisten nach lokalen Essensmöglichkeiten und seine Empfehlung ist richtig gut. Am nächsten Vormittag verabreden wir uns zum gemeinsamen Shopping, da wir um 14:00 Uhr unser Treffen am Scotish National Museum haben, um es mit allen aus unserem Clan zu besichtigen, müssen wir uns ganz schön beeilen. Die Kreditkarten glühen und wir erledigen alles zu unserer vollen Zufriedenheit. Ab nach Hause schnell umziehen und zum Treffpunkt. Ein großes Hallo und alle sind wieder vereint. Ein weiterer Teil ist nun auch in Edinburgh dazu gestoßen, Edith und Thomas sowie Dunja und David, und Simone (ist der Koffer eigentlich immer noch in BrüsselJ)auch Peter und seine Frau. Eine deutliche deutsche Beteiligung, die durchaus auch den Altersdurchschnitt nach unten korrigierte. In festlicher Robe besuchten wir das Museum und staunten über das reiche Angebot an Informationen. Ein Teil unserer Gruppe besuchte die zusätzliche Jakobiten-Ausstellung, die wir ausließen und uns im Museum bildeten. Dieses Museum ist so groß, das man sich durchaus mehrere Tage darin aufhalten kann und immer noch nicht alles gesehen hat. Im Anschluss an die Besichtigung ging ein Teil auf den Greyfriars Friedhof, welcher durch sein Alter und die verschiedenen Grabstellen sehr interessant ist. Unter anderem findet man hier ein MacKenzie Mausoleum. Ich bekam eine Gänsehaut als ich hinein schaute. Keine Ahnung warum aber es war schon ganz schön unheimlich.

 

Wir zogen noch schnell in die Stadt ins Tattoobüro um unsere Armbänder für das Tattoo erneuern zu lassen, danach haben wir noch schön Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, um uns dann gestärkt zum Treffpunkt auf der Royal Mile zu begeben. Nach den Sicherheitskontrollen versammelten wir uns alle unterhalb der Esplanade. Es wurden diverse Fotos gemacht und alle waren gespannt was nun weiter passiert. Anfangs dachte ich, wir marschieren durch das Hauptportal und dann auf unsere Plätze und gut ist, was schon super gewesen wäre, aber es kam völlig anders und wenn ich daran denke könnte ich immer noch im Kreis grinsen. Irgendwann waren alle von den MacKenzies und den MacLeods da und wir wurden durch die Esplanade geleitet die noch menschenleer war. Tatsächlich sind wir ins Edinburgh castle marschiert, vorbei an allen wartenden Musikern, die freundlich winkten. Wir waren alle begeistert. Dann fingen die Piper und Drummer an zu spielen und ich bekomme noch immer eine Gänsehaut und ein Dauergrinsen. Wenn man glaubt mehr geht nicht, oh doch, wir wurden in die große Halle geleitet und wurden dort von einem Drumcorps mit Trompeten begrüßt. Dann gab es eine kurze Ansprache des Tattoodirectors sowie der Clanchiefs der MacKenzies und MacLeods und des Commanders der Edinburgh Castle Garnisson, der gleichzeitig unseren Drillsergant vorstellte. Nun wurden wir in den Hof gebeten für Fotos und die Einweisung des Einmarsches in die Esplanade.

 

Nachdem wir soweit waren marschierten Piper vorne weg, unsere Bannerträger dahinter und dann wir. Hinunter von der Burg in die ausverkaufte Esplanade. Es war ein gigantisches Erlebnis an dem wir teilnehmen durften. Ein Teil des Ganzen zu sein, ist ein tolles Erlebnis und ich bin dankbar, so ein Stück gewesen zu sein. Alle klatschen und winkten und man steht völlig geflashed da.

 

Das Tattoo selbst ist eine wunderbare Musikshow, ich bin wahrhaftig kein Blasmusik-Fan, aber das hier muss man einfach mal live gesehen haben. Die Kombination aus Musik, Tanz, Gesang, Licht, Feuerwerk und Show ist atemberaubend. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Das Wetter war sagenhaft und all das machte es unvergesslich. Nach dem Konzert verabschiedeten wir uns von den Meisten und wünschten uns eine gute Heimreise. Gerne hätte ich noch mit allen zusammen gesessen, aber viele waren in Dunfermline untergebracht und so trennten sich unsere Wege.

 

Wir, die in Edinburgh untergebracht waren, machten am nächsten Tag noch ein bisschen Sightseeing und trafen uns abends zum gemeinsamen Abendessen. Zu diesem Abendessen kamen Kim und Peter aus meiner Zeit vom Westhighlandway noch dazu und dieser Abend war ein würdiger Abschluss. Bianca und Sascha fuhren am nächsten Tag nach Hause. Den nächsten Tag verbrachten wir damit, zu genießen also in erster Linie ich. Hollyrood-Palace wollte besichtigt werden, ja auch das kann ich von meiner Liste streichen. Dann bin ich noch ins Whisky-Heritage und habe die Gold-Tour gebucht. Das war wirklich nett. Als krönenden Abschluss in Edinburgh noch für Tjark eine Ghosttour und dann zu Bett.

 

Am nächsten Tag war dann Abreise. Nochmal schnell in den Supermarkt und Tennents gekauft, damit man zu Hause auch noch ein bisschen Schottland hat.

 

Diese vierzehn Tage haben sich gelohnt, ich durfte wieder viele neue Leute kennenlernen, besonders auch aus meinem Clan. Alles in allem sind die 14 Tage immer noch zu wenig. Ich würde gerne länger dort verweilen um mehr zu lernen, zu erfahren. Auf ein baldiges Wiedersehen, denn hier möchte ich sein.

 

Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht hier…

 

Bilder folgen, doch erst einmal vielen Dank für den Bericht, lieber Hauke!!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Highlandgames Lochearnhead 23. Juli 2016                ein Bericht von Thomas Piotrowski

Auf Einladung von der Clan Gregor Society-German Chapter fuhr ich mit einem Geschenk der MacKenzie Society Germany für den Clan Chief der MacGregors nach Schottland.

 

 

 

Lochearnhead (gälisch: Ceann Loch Eireann) ist ein kleiner Ort im County Area Perthshire. Lochearnhead liegt an der A84 Stirling Richtung Crianlarich am Fuß des Glen Ogle bzw. am Westende von Loch Earn, wo die A85 von Crieff auf die A84 trifft.

 

 

 

Nach dem Einmarsch der Clans, MacGregor, MacLaren, MacNab, Pipeband und den Sportlern, wurde ich von Hendrik Ihrem Chief, Sir Malcolm MacGregor of MacGregor und Lady MacGregor vorgestellt. Sie hießen mich herzlich willkommen als Vertreter der MacKenzie Society Germany.

 

„Ist der wirklich für uns? Wir haben noch nie etwas von einer deutschen Society geschenkt bekommen! Herzlichen dank!!“ mit diesen Worten bedankte sich Sir Malcom, als ich Ihm den Gehstock von Lord MacGregors Sohn überreicht habe. Beide haben sich sichtlich über das Präsent gefreut. Um den Zusammenhalt der Societys in Deutschland zu unterstreichen, wurde ich von Hendrik zum Tug o‘ War gegen die MacLaren verpflichtet. Da ich der Kürzeste am Tau war und somit die erste Position hatte, wurde ich von Sir Malcom MacGregor of MacGregor lautstark angefeuert. Mit einem gemischten Team MacGregor, MacKenzie,  MacLeod (Dirk Löchel) und zusätzlicher Unterstützung des Publikums von schottischer Seite, der deutschen Societys, die auch Gäste waren! (Clan Campbell und MacLeod)

 

Die MacLaren waren ein echt starker Gegner,  jedoch mit vereinten Kräften konnten wir den Sieger des letzten Jahres bezwingen.

 

Als Dank für die gute Zusammenarbeit und den Sieg beim Tug o‘ War wurde ich von Keith MacGregor (Repräsentant von Nord Amerika) zum Formel Dinner, in der Bridge of Lochay, Killin als Ehrengast eingeladen. Nach dem Tug o‘ War, war es das größte Highlight für mich, aber der schönste Moment war wohl der, als Lady MacGregor mir sagte: Dass ich immer gerne bei der Clan Gregor Society willkommen sei, auch würde Sie sich freuen mich nächstes Jahr wieder begrüßen zu dürfen.

 

 

 

Es war interessant zu sehen wie Highlandgames in Schottland durgeführt werden. Größter Unterschied zu Deutschland, die Games finden nur an einem Tag statt. Teamwettkämpfe werden nicht ausgetragen und es finden nur tradionelle Sportarten wie der Wettlauf auf einen Berg und zurück statt.

 

Fotoquelle: Thomas Piotrowski

Der Beginn einer Reise startet mit dem ersten Schritt

Ein Bericht von Hauke Pilz von seinem Marsch über den "West Highlandway"

 

1.     Selmsdorf 18.05.2016

 

 

 

2.     Berlin 19.05.2016

 

 

 

3.     Glasgow – Milngavie – Drymen 20.05.2016

 

 

 

4.     Drymen – Balmaha – Rowardennan 21.05.2016

 

 

 

5.     Rowardennan – Inverarnan 22.05.2016

 

 

 

6.     Inverarnan – Tyndrum 23.05.2016

 

 

 

7.     Tyndrum – Bridge of Orchy 24.05.2016

 

 

 

8.     Bridge of Orchy – Kinlochleven 25.05.2016

 

 

 

9.     Kinlochleven 26.05.2016

 

 

 

10.                       Kinlochleven – Fort William 27.05.2016

 

 

 

11.                       Fort William – Ben Nevis – Fort William 28.05.2016

 

 

 

12.                       Fort William – Glasgow 29.05.2016

 

 

 

 

 

13.                       Glasgow – Berlin – Lübeck – Selmsdorf 30.05.2016

 

 

 

14.                       Kilometeraufstellung

 

15.                       Danksagung

 

16.                       Nachwort

 

 

 

 

 

18.05.2016 Selmsdorf

 

Der Beginn einer Reise startet mit dem ersten Schritt. Meine Güte habe ich mir Gedanken gemacht. Trotz aller Überlegungen, die Nachdenklichkeit weicht der Freude und so sitze ich nach meiner kurzen ersten Etappe in Berlin in einer Einkaufspassage namens Bikini.

 

Erhole mich von der verflixten Flixbus-Fahrt, die eigentlich gar nicht so schlimm war. Das Einzige welches zu einer Verstimmung führen könnte, wären die beiden alten Tanten, ich nenne sie Trude und Grete, die sich fast durchgängig ihre Krankengeschichte erzählten. Quasi eine komplette Anamnese, liebe Ärzte die brauchen euch nicht, die haben keine sieben Jahre studiert und dann noch ihren Facharzt machen müssen. Trude und Grete brauchen euch nicht, die haben nur ein Problem, die können keine Rezepte ausstellen. Wie wäre es mit einer eigenen Giftküche.

 

Zwölf Tage ohne die wichtigsten Menschen in meinem Leben, so lautet meine Herausforderung. Neun Tage foltere ich meinen Körper in Schottland. Ein Lebenstraum für wahr etwas egoistisch, gleich wohl dem der schlechtes denkt. Ich gehe dahin wo ich immer sein wollte, in die Highlands.

 

Der Abschied von der Familie fällt schwer und doch gehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Ich liebe meine Engel und Bengel und vermisse sie schon jetzt.

 

Gerade kam mir der Gedanke, ob ich mich mit sechsundvierzig Jahren auf einem Selbstfindungstrip befinde. Die Antwort finde ich vielleicht am Ende der Reise. Im Grunde nur ein kurzer Augenblick, der mich in der Ferne weilen lässt.

 

Der Busfahrer namens John ließ mich schmunzeln, als er versuchte die Reisegäste in Englisch zu informieren, wo das WC ist und wie es zu benutzen sei. (Funny English) Ich finde, er hat es verdient Erwähnung zu finden, denn viele wagen es nicht und verstecken sich hinter ihrer Feigheit. Also John, mache weiter so. Lieber ein schlechtes Englisch als gar keine Kommunikation.

 

So kam ich nach vier Stunden Busfahrt in Berlin am ZOB an.

 

Dank meines kleinen Bruders im Geiste Jens, der mir eine perfekte Wegbeschreibung zu seinem Arbeitsplatz übermittelte, fand ich auch diese und sah mich im 15.Stock einer Anwaltskanzlei über den Dächern von Berlin wieder. Arbeiten kann ich hier nicht. Ich würde mich in Tagträumen verlieren und nur noch aus dem Fenster schauen. Hier erkenne ich meinen gut bezahlten tristen Job. Ich sehe aus vergitterten Fenstern auf Mauern und Zäune und atme gesiebte Luft täglich acht Stunden und genieße bald die Freiheit sowie die Luft der Highlands.

 

Ich habe mir gestern dummerweise die Wetterseite von Schottland angeschaut. Das wird wohl schottisch. Egal, ich freue mich trotzdem und lasse mir meine Stimmung durch die Wetterfee nicht vermiesen. Positives Denken ist ab jetzt meine Devise und der Glaube ans Universum. Motto des Tages: „The first day, so walk on my way of life".

 

19.05.2016 Berlin

 

Gestern Abend noch viel zu lange mit Jens gequatscht, nun gut, man sieht sich halt selten, zudem heiratet mein kleiner Bruder im Juni seine Ga-Lem. Da muss man noch mal sprechen, da ich ja auch Trauzeuge bin, waren wir tags zuvor noch schnell einen Hochzeitsanzug aussuchen. Tadeusz ein guter Freund kam auch noch dazu und so hatten wir noch ein bisschen Spaß. Vorher waren wir noch lecker beim Italiener Steak essen. Frei nach dem Motto: „Eine Henkersmahlzeit, denn in Schottland gibt es nichts ordentliches.“ Das hingegen wage ich zu bezweifeln. Dank meines Reiseführers will ich nicht an schlechtes Essen denken.

 

Nach einer viel zu kurzen Nacht, bin ich dank Jens am Flughafen Berlin-Schönefeld angekommen und wie sich aufgrund einer Fehlinformation herausstellte viel zu früh. Nachdem ich mit meinem Schwager Wolfgang telefonierte und er sich noch in Leipzig befand rutschte mir das Herz in die Hose… Missverständnis. So habe ich nun Zeit das geschäftige Treiben auf dem Flughafen zu beobachten und schon mal den easy Jet Check in zu finden. Gesagt, getan, gefunden und erledigt. Ha, habe gerade die Winke- Terrasse entdeckt. Na da gehe ich doch mal schauen. Entsetzen das kostet Eintritt, die wollen tatsächlich drei Euro dafür. Vielleicht versuchen sie damit den BER-Flughafen zu unterstützen. Nein, dafür gebe ich kein Geld aus.

 

Vom Fernweh gepackt geht es in einer gefühlten Ewigkeit los. Irgendwie ein bisschen surreal, heute Morgen kam in den Nachrichten, dass ein Flugzeug über dem Mittelmeer abgestürzt ist. Es ist schon etwas mulmig. Ein kurzes Nachdenken wie vermutlich in vielen Köpfen, aber ich muss ja an mein Ziel. Was für eine Hektik, abgehetzte Gesichter, so viele Sprachen, geordnetes durcheinander. Paradiesvögel neben Normalos und umgekehrt. Eine verstärkte Polizeipräsenz, der Terror ist allgegenwärtig. Ständige Ansagen, das das Gepäck nicht unbeaufsichtigt gelassen werden soll. Einsame Koffer lösen beim Flughafenpersonal Nervosität aus. Kofferbombengefahr ist hier der Schrecken der Nation. Traurige Wahrheit und entsetzlich, es könnte alles so schön sein. Wie das nervt. Ich glaube, froh zu sein dieser Welt in den Highlands entfliehen zu können. Abzutauchen in der Natur, vielleicht auch in der Ruhe. Dabei glaube ich nicht an völlige Einsamkeit, aber zumindest an ein bisschen mehr Ruhe. Spannend wird auch das Kennenlernen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch viele Deutsche zu treffen, dass ist allerdings nicht mein erstes Streben.

 

Tibetische Mönche geben sich ein Stelldichein, na ich hoffe das ist ein gutes Zeichen. Hoffentlich ist Schottlands größte Stadt entspannter, geschäftig bestimmt. Vielleicht geordneter ich werde sehen was passiert. Natürlich schreibe ich hier viel Blödsinn, denke aber ich kann nachher drüber lachen und eine schöne Geschichte daraus machen. Diese wird dann Tjark vielleicht begeistern als Gute Nacht Geschichte. Die Welt eines Schottlandreisenden oder Geschichten eines Schottlandreisenden.

 

Wer weiß wohin der Weg noch geht. Um 14:00 Uhr geht der Flieger, noch zweieinhalb Stunden durchhalten. Hoffentlich kommt Bolle gut durch, Deutsche Bahn ich harre der Dinge die da noch kommen oder auch nicht. Ich nenne das mal die Seele frei Schreiben eine neue, alte Art der Therapie.

 

Was habe ich mir vorgenommen? Eigentlich war mein erster Gedanke ankommen. Je länger ich darüber nachdenke, ist es auch eine Suche nach dem Selbst. Nun wird es philosophisch, der Weg wird mir schon meine Grenzen aufzeigen. Zum Glück ist es nicht der Camino und eine Pilgerfahrt ist es ja auch nicht. Eine Art Selbstgeißelung, die Grenzen des körperlichen zu erfahren aber schon. Ich bin gespannt wieviel ich auf dem Weg noch schreiben oder zeichnen werde. Lass dich treiben und genieße, waren die Worte und Gesten von Marita und Thorsten. Dank den Beiden für dieses Buch in das ich jetzt schreibe. Das gehört übrigens auch zu meinem Weg neue Freunde zu haben die wie ein Geschenk für mich sind. Ich möchte sie nicht mehr missen.

 

So bin ich eben noch ein bisschen auf dem Flughafen Schönefeld umher gelaufen und dann kam endlich Wolfgang (Bolle), quasi eine Punktlandung. Durch Streckensperrungen fuhr die S-Bahn nicht oder nur eingeschränkt. Schnell bei easyjet  eingecheckt, Gepäck abgeben und gleich wieder den Rucksack ausräumen, Streichhölzer sind im Laderaum des Flugzeuges nicht erlaubt, aber in der Passagierkabine. Man oh Mann, Sicherheitscheck und ich gewinne schon wieder. Ich glaube der Bart muss ab. Schuhe ausziehen, nochmal filzen und mein lieber Schwager marschiert so durch. Gibt´s doch gar nicht.

 

Um vierzehn Uhr startet pünktlich unser Flieger nach Glasgow und wir sitzen froh und gespannt in dem lärmenden Ungetüm. Irgendwie ist mir flau in der Magengegend. Ich glaube ich werde alt, Achterbahnfahren und Fliegen hat mir früher eigentlich nichts ausgemacht, komisch. Mit einigen Turbolenzen kommen wir um drei Uhr nachmittags Ortszeit in Glasgow an. Achtzehn schottische Pfund für das Busticket (Hin-und Rücktour) der Linie 500 ins Zentrum. Auf dem Busbahnhof angekommen erstmal orientieren und planlos umherirren, aber Schotten sind äußerst freundlich, man muss nur fragen. Das schottische Englisch ist, nun ja, etwas schwierig, aber sie sind alle sehr bemüht. Nachdem wir ein weiteres Busticket erworben haben und die Linie 6 bestiegen haben und guter Dinge sind unser erstes Etappenziel zu erreichen, stellen wir fest das wir keine Ahnung haben wo wir aussteigen müssen. Wieder einmal hilft uns die schottische Freundlichkeit. An old lady with a cat bekommt unsere Verwirrtheit mit und fragt uns, nachdem ich ihr zuvor meinen Platz angeboten hatte, wo wir denn hin müssen und welch ein Zufall, sie muss da aussteigen wo auch wir raus müssen. Zufälle gibt´s. Nach einem kurzen Fußmarsch durch den Glasgower Regen kommen wir an unserer ersten Unterkunft an. Dem Barrisdale Guest House in der 115 Randolph Road Broomhill an. Sehr herzlich werden wir von Mr. Phillips begrüßt und bekommen eine super Unterkunft und erfahren gleich, dass sein Sohn in Deutschland (also München/Bayern) lebt und er selbst ein BMW-Fan ist. Wie gesagt das Zimmer ist genial. Jetzt treibt uns der Hunger, ab in den nächsten Pub namens Three Craws. Ein Lager (Bier) eine Cola und handgemachter Burger für 21 Pfund, das ist echt ein fairer Preis, kurzer Smalltalk mit dem Barkeeper inklusive. Das war echt okay und ich bin wirklich satt. Noch schnell den Weg zur S-Bahn für den morgigen Start der ersten Etappe erkunden, erledigt. Zurück in die Unterkunft noch duschen und ab ins Bett.

 

20.05.2016 Glasgow – Milngavie – Drymen

 

 Ein Intercontinentalbreakfast am Morgen in Glasgow, ein netter Abschied und „best wishes, enjoy your journey“, mit diesen Wünschen gingen wir dann unbeschwert in unser Abenteuer. Ein kurzer Weg zur S-Bahn, Tickets auf dem Bahnsteig gekauft, fünf Minuten warten und los geht es mit der Bahn nach Milngavie. Dort angekommen führt der erste Weg zur Fußgängerzone und in die erste Apotheke um ein Mittel gegen Midges käuflich zu erwerben. Der Startpunkt des Weges liegt mitten in der eben erwähnten Fußgängerzone, na klar, den Obelisken des Westhighlandways (WHW) fotografiert und dann geht es durch eine Art Tor auch schon los. Ach ja, noch schnell im Supermarkt ein paar Getränke geordert, aber dann geht es endlich los.

 

Anfangs wandern wir durch parkähnliches Gelände und stellen fest, dass es nicht nur ähnlich ist, sondern tatsächlich ein Naherholungspark ist. Dies steht auch so beschrieben in meinem Wanderführer. Wir haben großes Glück mit dem Wetter, ein kleiner Schauer zur Begrüßung, eben typisch schottisch. Das Wetter wird mit jedem Schritt besser und im späteren Verlauf haben wir die ersten schönen Panoramen des Weges. Diese werden von mir per Foto gleich mal festgehalten. Für mich eine Art Beweisführung, bei der ich mir immer wieder sage: „Ja, ich war tatsächlich hier.“

 

Der Weg ist relativ flach und gut zu laufen, wir passieren Schafsgatter, sehen einen alten Trecker, einen Fergusson und ich stelle fest, den hat Tjark als Modell. Nach geraumer Zeit passieren wir eine Anhöhe und da steht ein Fahrzeug mit einem Bauwagen ähnlichem Anhänger. Eine Gruppe von Wanderern ist damit beschäftigt, sich von jungen Hunden abschlecken zu lassen und diese zu streicheln. Als wir dazu kommen kommt ein Mann mit Hut auf uns zu und fragt woher wir kommen, ich sage aus Deutschland, Bolle war drauf und dran zu sagen von da. Wäre vielleicht auch besser gewesen, nun ja er erzählt uns wir können uns Getränke nehmen, Kaffee, Tee, Cola es wäre alles kostenlos er würde Spenden sammeln für die Erhaltung des Weges und für Rettungseinrichtungen und deswegen haben sie hier ein Wolfjunges und Hunde. Das wirkte auf mich völlig skurril und ich hatte eher den Verdacht, dass dieser Mensch hier in die eigene Tasche wirtschaftet. Früher nannte man das Wegelagerei, gutgläubige Menschen haben dort bestimmt etwas gegeben, aber von so etwas habe ich noch nicht gehört. Wir zogen weiter und entzogen uns dieser Szenerie, die mich irgendwie sprachlos machte.

 

So gingen wir unseren Weg weiter und trafen ein australisches Ehepaar, plauderten kurz über die Wegführung und glichen unsere Karten ab und weiter geht´s gen Etappenziel eins. Auf dem Weg liegt eine Distillery namens Glengoyne, die ich als Whiskyliebhaber natürlich besichtigen möchte. Mein Schwager, der keinen Alkohol trinkt, aber technische Prozesse mag ist einverstanden und so nehmen wir an einer einstündigen Besichtigungstour teil. Ich nenne das mal einen Einkehrschwung bei Glengoyne. Diese Brennerei ist nicht besonders groß, aber ich finde sie einfach schön und sie ist eine willkommene Abwechslung, die unsere Allgemeinbildung wieder etwas bereichert. Zu Beginn wurde ein 12 jähriger Whisky gereicht und Janet unser Tourguide führte uns in die Welt des Whiskys ein. Ein Aufwärmen durch einen 12 jährigen edlen Tropfen, das ist ganz nach meinem Geschmack, zumal ich zweimal durfte, da Wolfgang ja keinen Alkohol trinkt. Leicht angeheitert begann dann unsere Führung durch die verschiedenen Herstellungsprozesse eines Whiskys. Mein Highlight waren die Potstills und das Warehouse. Ich denke die Bilder, die ich fotografierte sprechen für sich. Als Abschluss führte uns Janet, eine sehr nette alte Lady, in den Verkaufsraum und kredenzte uns noch einen 18 jährigen Glengoyne, der für mich eine Geschmacksexplosion war. Den 12 jährigen fand ich trotz seines jungen Alters mild und doch sehr ausgewogen. Ich nahm die zweite Probe, die Wolfgang nicht wollte, in einem extra Behältnis mit auf den Weg, um sie bei einer besonderen Gelegenheit zu genießen. Gerne hätte ich noch ein bisschen in diesen ehrwürdigen Brennereimauern verbracht, doch der Weg ruft uns und wir müssen weiter ziehen. In der Brennerei haben wir prompt noch ein paar Berliner getroffen, einer von Ihnen hatte sich vermutlich eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Er hatte einen Abend vorher Jakobsmuscheln gegessen, so ein Pech hätte lieber Haggis nehmen sollen.

 

Zurück auf dem Weg kommen wir kurze Zeit später am Beech Tree Inn vorbei, einem beliebten Stopp bei den Wandersleuten. Er wird in den Reiseführern sehr gelobt. Wir haben keinen Hunger und ziehen weiter. Dafür kriegen wir auch prompt eine Regendusche ab, zum Glück nur ein kurzer Schauer und ich versuche meinen Poncho zu entfalten. Das geht gründlich in die Hose, hatte zu Hause auch keinen Probelauf gemacht. Tja, Pech gehabt. Bolle hatte seinen Spaß, hat mir aber dann geholfen, um das verflixte Teil über den Kopf zu bekommen. Die Füße werden runder und fangen an zu schmerzen. Ein wenig Schmerz macht uns bewusst wir sind am Leben aber es geht voran. Wir erreichen den Abzweiger vor Drymen und biegen über eine Wiese mit Schafen und Kühen ein. Wir kreuzen die Wiese einen kurzen Anstieg hinauf und mitten durch die Tiere wieder runter. Warnhinweise und Verhaltensregeln sagen uns wie wir uns zu Benehmen haben. Nach der Devise läuft eine Kuh auf dich zu, werfe dich auf den Boden und warte bis Hilfe kommt und das kann dauern. Es geht weiter und wir kommen an eine stark befahrene Straße die wir passieren müssen, hier nun führt eine weitere Straße nach Drymen, die wir auf einem Fußweg folgend nehmen. Ich stelle fest, dass Straße laufen mit meinen Siebenmeilen-Stiefeln heute keinen Spaß mehr macht. Endlich kommen wir in unserem Etappenziel Drymen an und beziehen unsere zweite Unterkunft und müssen erneut und hocherfreut feststellen, dass die Schotten eines der gastfreundlichsten Völker der Welt sind. Ein nettes altes Ehepaar die Familie Landers begrüßt uns und bietet uns sofort eine Tasse Tee an, die wir dankend annehmen. Wir reden über dies und das, ich frage nach den örtlichen Essensmöglichkeiten, da wir ja noch ein Abendmahl zu uns nehmen müssen. Wir bekommen die schottische Gastlichkeit erneut zu spüren. Es wird uns erläutert welche Möglichkeiten wir haben und wo das Essen und auch das Ambiente am schönsten sind. Trotz einstündiger Pause bei Glengoyne sind wir um 17:00 Uhr bei Familie Landers in Drymen eingetroffen. Das nenne ich für die ersten 19 Kilometer eine gute Zeit. Jetzt schnell duschen und ab in den Pub uns knurrt der Magen. Der Pub im Ort (nicht der Einzige, aber der angeblich Älteste in Schottland) heißt The Clachan und ist unser ausgewähltes Ziel. Nach einer Bierbestellung, Cola für Bolle und Lager für mich und dem Hinweis, das wir etwas Essen möchten bekommen wir unser Getränk und werden gebeten uns noch etwas zu gedulden bis nebenan Platz ist. Wir treffen Wanderer und man hält Smalltalk. Das Kennenlernen der Menschen aus den Niederlanden, Vereinigten Staaten von Amerika, England und natürlich Schottland ist einfach, da uns meist eins verbindet, nämlich der Weg. Die US-Amerikaner sind sehr sympathisch, sie kommen aus Pittsburgh. Wie schon erwähnt verbindet uns eine Sache der WHW. Zusammen das erlebte zu erzählen, gemeinsam zu Lachen, dass bewegt mich und gibt mir eine große Zufriedenheit. Ein 84jährigern Schotte namens Gordon geht den Weg zum dreizehnten Mal und hat Vorfahren aus Hamburg. Unglaublich. Der Brite in dem Gespann ist 70 Jahre alt und geht den Weg zum vierten Mal. Das scheint jung zu halten. Leiden ohne zu klagen.

 

Zum Abend fängt es an zu Regnen. Hoffentlich die ganze Nacht, damit es morgen so ist wie heute. Alles in allem ein guter Tag. Danke dafür.

 

21.05.2016 Drymen – Balmaha – Rowardennan

 

Guten Morgen Schottland, nun zeigt uns die Wetterfee was dieses Land noch zu bieten hat und zwar Dauerregen vom Feinsten. Es begann gestern Abend und scheinbar hört es auch nicht mehr auf. Gleich gibt es Frühstück. Es könnte durchaus sein, dass dies eine fiese Regenetappe wird. Ich hoffe jemand legt ein gutes Wort bei Petrus für uns ein. Gestern Abend im Pub Clachan hatten wir noch Mädels aus Deutschland getroffen, die Campen im Zelt. In diesem Zusammenhang bin ich froh, ein Dach und ein warmes Bett für die Nacht gehabt zu haben. Morgens aus dem Zelt kriechen und alles ist klamm und kalt.

 

Heute also geht es von Drymen nach Balmaha und von dort nach Rowadennan. Es geht an den Loch Lomond. Auch wenn das Wetter bescheiden ist, ändert das augenblicklich nichts an meiner Motivation. Der Weg ist das Ziel. Durch den Regen haben wir keine Mücken, so schließt sich der Kreis. Die Erde ist eine Kugel. Nun verlassen wir langsam die Lowlands und wechseln Schritt für Schritt in die Highlands. Nach einem ausgiebigen schottischen Frühstück, dass uns Francis kredenzt hat, sind wir ziemlich satt. Ich zumindest. Es gab Würstchen, Spiegelei, Toast, Musli und frisches Obst. Beim Frühstück trafen wir noch weitere Wanderer, eine sehr nette schottische Familie Kim, Peter und ihr Sohn. Sie leben zwischen Edinburgh und Glasgow und zwar in dem Ort aus dem Susann Boyle stammt. Jetzt stellt sich jedem die Frage, wer ist das denn. Susann Boyle hat Britains got talent gewonnen, dass ist sowas ähnliches wie Deutschland sucht den Superstar. Damit habe ich Francis und David unsere Gastgeber und auch Kim und Peter begeistert. Ein Deutscher weiß etwas über Susann Boyle, sie waren wohl doch eher verwundert über mein gefährliches Halbwissen. Als ich dann auch noch wusste, dass Paul Potts Telefonverkäufer vor seinem Gewinn war und eine ähnliche Geschichte vorwies, sagte Francis nur Hauke du weißt eine ganze Menge. Na ja, sicherlich aber jeder Mensch hat seine Interessen und jeder weiß viel auf seinem Gebiet.

 

Kim und Peter waren beeindruckt, aber ihr Dialekt und Akzent war für mich im ersten Moment furchterregend, aber sehr freundlich. Ich entschuldigte mich für meine schlechte Grammatik im Englischen, daraufhin meinte ihr Sohn zu mir, man du sprichst besser als ich… Ja genau, ich spreche besser als die Einheimischen, dass wage ich zu bezweifeln, aber das ging runter wie Öl. Als wir ihnen von unserer Monsteretappe berichteten, schüttelten sie nur die Köpfe und sagten wir versuchen in Kingshouse noch mehr Plätze zu buchen, wenn wir wollten. Sie riefen in den Unterkünften für uns an und versuchten alles möglich zu machen, aber es sollte nicht sein. Trotzdem verblüffte mich diese Hilfsbereitschaft, nochmal vielen lieben Dank an Kim und Peter.

 

Nach kurzem Abschied und Aufnahme des Lunchpaketes, Francis gab uns noch mit auf den Weg, dass das Wetter ab Mittag besser werde, machten wir uns auf den Weg. Merklich ging es bergauf und das Wetter spielte mit. Petrus hatte ein Einsehen und ließ es lange nicht regnen. Unglaublich viele Wanderer waren unterwegs, es war Wochenende, viele waren Tagesausflügler und da unser Weg über den Conic Hill führte nahmen wir an einer Art Völkerwanderung teil. Die Menschenmassen walzten sich den Berg hinauf, bei so einer Aussicht ist das auch verständlich, denn diese war phantastisch. So hat es sich für jeden schon wieder einmal gelohnt.

 

Nach einigen Kilometern meldete sich mein rechter Fuß mal wieder. Nachdem ich ihm gut zuredete ließ er mich dann doch wieder in Ruhe weiter gehen. Nach dem doch recht anstrengenden Auf- und Abstieg am Conic Hill und nach diversen weiteren Kilometern kamen wir in Balmaha an, passierten den Oak Tree Inn und setzten uns in den angrenzenden Park mit Blick auf den Loch Lomond und aßen unser Lunchpaket vollständig auf. Gut gesättigt machten wir uns auf zur nächsten Etappe, die da Rowardennan hieß. Bergauf, bergab, Treppen rauf und runter und der Weg nimmt kein Ende, denkt man. Dann fängt es auch noch an zu regnen, na ja wir sind eben in Schottland. Die Füße schmerzen man will ankommen. Zum Schluss zieht es sich wie immer, aber die Rowardennan Lodge, ein Youthhostel ist vom Aussehen und von der Lage der absolute Hammer. Sechs-Bett-Zimmer okay, eine heiße Dusche, was will der Mensch mehr. Der Blick aus dem Aufenthaltsraum ist atemberaubend. Loch Lomond hat mich gefangen. Die Hälfte vom über 40 Kilometer langen Loch Lomond haben wir mit dieser Etappe bereits geschafft. Ich bin müde und freue mich auf das Abendessen in unserer Unterkunft. Dann geht es hoffentlich ins Bett. Morgen dann nach Inverarnan (21,9km). Die heutige Etappe haben wir geschafft. Sie war 23,6 km lang, gefühlt waren es deutlich mehr. Voran, voran ich will das schaffen, egal wie, ich muss da durch.

 

22.05.2016 Rowardennan – Inverarnan (21,9 km)

 

In unserem tollen Sechs-Mann-Zimmer war ein Waldvernichter. Der hat brutal gesägt. Die ganze Nacht. Ich finde, wenn ich weiß, dass ich extrem schnarche vermeide ich solche Unterkünfte. So hat man am nächsten Morgen auch keine Feinde. Ich bin noch radikaler, Verbot für alle gemeinen Schnarcher zum Allgemeinwohl der Nichtschnarcher. Um fünf Uhr hatte ich keinen Bock mehr und bin aufgestanden, Toilette aufgesucht und mich anschließend gewaschen. Dann habe ich die Stille der Unterkunft genutzt, bin in den leeren Aufenthaltsraum mit sagenhaften Ausblick auf die Berge und auf den Loch Lomond. Herrlich einmal für mich ganz alleine ohne irgendwelche lärmenden Schnarcher. Es war fast wie eine Meditation. Ich wäre fast im Sitzen eingeschlafen. Dann stieß eine Apothekerin aus Berlin dazu und schon wurde wieder gequatscht, Schluss war es mit der Ruhe. Ein bisschen Smalltalk und schon gab es Frühstück. Ja, das war ganz okay gegen die Kopfschmerzen noch schnell eine Ibu 400 verhaftet, scheinbar habe ich das Loch Lomond Bier nicht vertragen, das frisch gezapfte im Pub schmeckt auch deutlich besser und ist bekömmlicher, ich trinke kein Flaschenbier in Schottland ist mein Fazit. Ab auf unser Zimmer, Sachen packen, Wäsche abziehen, Schlüssel abgeben und los ging´s bei bestem Wetter. Der Weg ist anfangs gut befestigt und schön breit, also gut begehbar. Das sollte sich im späteren Verlauf entlang des Loch Lomond deutlich ändern. Es war ein echter Abenteuerweg. Man musste stets darauf achten, wo man hintritt, tolle Wasserfälle am Wegesrand. Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg ist steinig und schwer, leider ja und leider geil. Wir kommen an Rob Roy´s Cave vorbei. Ein Hinweisschild weißt uns den Weg und neugierig machen wir uns auf die Suche. Das ist wohl eher ein Touristenfake. Schöne Felsen aber die Höhle, wenn es denn eine geben soll ist eher ein Scherz. Ein gutes konnten wir dem Witz dann doch abgewinnen, es entwickelte sich ein Running- Gag. Wir entdeckten plötzlich Rob Roy´s Toilette, seinen Gemüsegarten, Feuerstelle, Briefkasten, Telefonzelle, usw. Das lockerte unsere Stimmung, denn der Weg strapazierte unsere Gliedmaßen. Zudem nahm er mal wieder kein Ende und zog sich wie Kaugummi. Nach mehreren schweißtreibenden Stunden erreichten wir das Ende vom Loch Lomond. Das Etappenziel ist nicht in Sicht, also weiter ging es. Die verdammten Füße tun schon wieder weh. Schmerz ausschalten und weitergehen. Die Sonne brennt und Wolfgang kommentiert es mit: „Das ist hier wie in Südfrankreich.“ Wir treffen auf einen Wegweiser noch zwei Meilen, das war gelogen. Schlussfolgerung: „Ich lese keine Hinweise mit Meilen/Kilometerangabe, alles unwahr.“ Letztlich kommen wir doch an und haben es geschafft. Endlich Duschen und anschließend richtig fett essen. Lasagne und Double-Burger werden auf der Beinglasfarm im Pub geordert und dann zügig verputzt. Dann schnell Darm entleeren und sich zum Entspannen zurückziehen. Unsere Unterkünfte sind einmalig, sie sehen aus wie Zelte, sind aber aus Holz und gut isoliert. Zwei Matratzen sind drin plus Schlafsack und Inlett. Urgemütlich und das Beste wir bewohnen die Hütte zu zweit. Das heißt wir haben keine Schnarcher und wir können in Ruhe schlafen. Heute ist der Bericht über 21 oder 22 Kilometer etwas kürzer. Im Pub haben wir wieder einmal Gordon und seine Altherrentruppe getroffen, sowie unsere französischen Mitwanderer. Morgen geht es dann nach Tyndrum.

 

23.05.2016 Inverarnnan – Tyndrum

 

Nach einer entspannten Nacht, Seelenruhe, Balsam für die Nerven und Glieder sind wir los marschiert. Nach ein paar Kilometern stießen dann unsere Amerikanischen Wanderfreunde zu uns und wir liefen den Weg in einem moderaten Tempo bei tollen Gesprächen gemeinsam. Die Zeit verging wie im Flug und wir hatten die Hälfte des Weges bei Crianlarich erreicht. Hier trennten sich vorerst unsere Wege, da sie eine Pause machen wollten in Crialarich (Lunchtime). Wir gingen weiter und trafen auf dem Weg unsere beiden Französinnen, die uns schon im Zug von Glasgow begegneten. Eine der Beiden hatte Fußprobleme und dahin gehend unterstützten wir die Beiden und es entwickelten sich wieder tolle Gespräche. Die Zeit vergeht deutlich schneller, die Landschaften fliegen vorbei. Wir pausierten an einem Fluss und machten dort gemeinsam Mittagspause. Hier schaute ich mir den Fuß genauer an. Eine fette Blase, die wir aufstachen und mit Betalösung säuberten und schließlich mit Leukosilk verbanden. Siehe da, Flourin konnte deutlich besser laufen. Nach unserer kurzen Rast gingen wir gemeinsam weiter und wir kamen in Sagen umwogendes Gelände. Robert the Bruce soll hier einer Sage zu Folge sein Claymore-Schwert in einem Tümpel versenkt haben und es soll noch immer darin liegen. Na dann viel Spaß bei der Suche, wir passieren ein Schlachtfeld, alte Friedhöfe. Ruckzuck waren wir in Tyndrum und verabschiedeten uns voneinander. Die Beiden campen wild, für so etwas bin ich eindeutig zu alt. Wir hatten mal wieder Glück mit unserer Unterkunft, im Pine Trees Leisure Park by the way. Unsere Bleibe sind sogenannte Trekker Huts beziehungsweise Hiker Huts. Es gibt auch Hobbit Houses und jetzt bin ich beim Herrn der Ringe angekommen.  Energie tanken und das Beste für sich nutzen, damit am Ende ein gutes Ergebnis für einen selbst entsteht. Es stellt sich mehr und mehr eine Zufriedenheit ein, die mich in meinen Entscheidungen entspannen lässt.

 

Wir sind gerade aus dem Pub zurück und haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Fleißig haben wir gegessen, um nicht zu sagen gefressen. Erstmal Chili con carne, dann eine Portion Fish and chips. Ich habe mir ein frisch gezapftes Lager gegönnt, es war ein guter Treffpunkt, um alle die uns auf dem Weg begegnet sind wiederzusehen. Ein wirklich schöner Tag. Kim und Peter sind so hilfsbereit, man wird so herzlich aufgenommen. Es wird sich ein Bein ausgerissen um zu helfen. In Deutschland ist das kaum vorstellbar, hier wirkt es als ob es der Normalzustand ist.

 

Morgen ist unsere kürzeste Etappe nach Brigde of Orchy. Short distance ca. 10 Kilometer. Wir sind mal wieder mehr als gespannt was uns erwartet. Die Kritiken der nächsten Unterkunft sind nicht gerade löblich. Was soll´s es ist ja nur für eine Nacht… Fazit des Tages: „Für mich hat es sich mehr als gelohnt, bis jetzt.“

 

24.05.2016 Tyndrum – Brigde of Orchy

 

Heute sind wir etwas später gestartet, da die heutige Etappe relativ kurz ist. Bevor wir uns auf den Weg machten sind wir noch schnell in die Touristeninformation gegangen. Diesen Tipp gaben uns Kim und Peter, da wir noch kein Zimmer in Fort William gebucht hatten und sie sagten das an dem Wochenende Bankholiday ist, könnte selbst eine Kleinstadt wie Fort William ausgebucht sein. Wir ließen die junge Frau der Touristeninformation für uns ein Zimmer suchen und nach dem vierten Anruf hatten wir für zwei Tage ein Zimmer in Fort William. Puh das war Glück. Ich kann nur sagen, dass Glück ist auf unserer Seite/ Klopf, Klopf auf Holz. Wir sind kurz nach 11 Uhr los marschiert und eigentlich viel zu zügig. Die Steigungen hielten sich in Grenzen. Mein Marschtempo ist doch höher als gedacht, alles in allem waren wir viel zu schnell. Auf dem Weg lagen einige Munros die sich majestätisch vor uns aufbauten. Jetzt kann man sagen wir sind in den Highlands. In knapp zweieinhalb Stunden waren wir am Ziel. Auffallend war das ziemlich viele Deutsche auf dem Weg waren. Ich hatte keine Lust mich mit Deutschen zu unterhalten, so zogen wir freundlich grüßend an ihnen vorbei. Plötzlich kam ein Jogger von hinten, hielt kurz an und begleitete uns einen Teil des Weges. Er kam aus Dänemark/Jütland und wollte eigentlich den Wüstenlauf in Marokko machen, dass war ihm dann aber zu teuer und so läuft er halt den WHW. Das ist schon ziemlich verrückt. Kurzer Smalltalk und dann lief unser Däne auch schon weiter. Als wir ankamen haben wir erstmal unsere Unterkunft gesucht und sind auch prompt an ihr vorbei gerannt. Sie befindet auf einem Bahnsteig. Ja richtig gehört auf einem Bahnsteig, der auch nach wie vor von der schottischen Bahn genutzt wird. Äußerlich sieht es ganz passabel aus, aber innen, puh sauber ist halt anders. Na gut für eine Nacht wird es schon gehen. Ich mache schnell mal ein paar Fotos, sonst glaubt mir das keiner.

 

Wir schlafen mit sechs weiteren Handlungsreisenden in einem Raum, in Dreistockbetten. Im Sanitärraum befinden sich zwei Toiletten, ein Waschbecken und zwei Duschen und mein Freund der Schimmel. Ich beschließe hier definitiv nicht zu duschen. Wir schlafen also mit acht Personen, gemischte Konstellation in einem Raum. Na dann gibt es ja bald Luftknappheit. Wenigstens schnarcht keiner. Die Gastleute sehen aus wie Familie Flooder und wohnen unterhalb der Station in einem Campingcaravan. Er sieht aus wie ein Alkoholiker. Bei ihr fehlt nur die Zigarre im Mund das würde das Bild komplett machen. Da müssen wir nun durch. Da wir nicht gleich in die Unterkunft kamen haben wir eine Ruhepause direkt an der Bridge of Orchy gemacht. Ich bin tatsächlich auch ein bisschen eingenickt auf einer Bank. Mag sein, dass es am plätschern des Baches gelegen hat. Eingekehrt sind wir dann noch im einzigen Pub beziehungsweise im Hotel Bridge of Orchy. Ich genehmigte mir mal wieder einen handgemachten Burger. Hier trafen wir auch unsere australischen Wanderfreunde wieder. So war wenigstens das Essen sehr ansprechend und wir konnten gut gestärkt in unsere abenteuerliche Unterkunft. Da müssen wir nun durch. Man könnte wirklich etwas daraus machen, nur diese beiden gescheiterten Existenzen sind mit der Gesamtsituation total überfordert. Wenn die mal aufhören kann man die Bude komplett sanieren. Na gut, trotz allem halten wir durch. Morgen geht es nach Kinlochleven. Ich muss noch ergänzen, dass der Aufenthaltsraum eine Messibude war. Die Tassen waren dreckig und Überblick über ihre Ware können die niemals gehabt haben.

 

Ich freue mich auf Kinlochleven…. Attacke

 

25.05.2016 Brigde of Orchy – Kinlochleven (Monsteretappe)

 

Auf nach Kinlochleven ist unsere Marschansage und unser erklärtes Ziel. Die Nacht war, wie finde ich die richtigen Worte: „ Ich habe überlebt.“ So eine Siffbude, mit acht Leuten in einem Raum. Der Sauerstoffmangel ist vorprogrammiert. Ich fasse zusammen: „Es gehört dazu, auch so etwas mal zu erleben, nach dem Motto „schlimmer geht immer“.

 

Irgendwann bin ich dann doch zur Ruhe gekommen und eingeschlafen. Es war eine unruhige Nacht, immer wieder aufgewacht, wieder eingeschlafen oder nur geruht. Sometimes, auch diese Nacht geht zu Ende. Um sieben Uhr bin ich dank meiner senilen Bettflucht aufgestanden, habe mich schnell gewaschen im Schimmelparadies Waschraum anschließend ab auf den Bahnsteig und frischen Sauerstoff/Atemluft tanken.

 

Es war arschkalt, jetzt überlege ich gerade ob es am Schlafentzug lag oder wirklich so kalt war, man, man, man… Ich war nicht der Einzige auf dem Bahnsteig, die Kegeltruppe aus Bottrop, eigentlich aus Mönchengladbach und vom Alpenverein, stand auch schon da. Da ich nun gerade beim Fuß tapen war, erzählten mir die Jungs, dass sie nach Glencoe mit dem Zug fahren und von dort dann nach Kinlochleven wandern. Meine Antwort war: „Wir starten von hier“. Harte 34 Kilometer wollen, dass wir sie gehen.

 

Mr. Flooder bereitete das Frühstück, Dreckige Tassen, Teller, klebende Tische. Hier esse ich nur verpackte Ware. Die Milch und der Saft wurden frisch geöffnet, wenigstens das. Die anderen Gäste zogen es vor im örtlichen Hotel zu frühstücken. Das kann ich verstehen. Schnell weg hier, aber es war eine bleibende Erinnerung.

 

Um 8:20 Uhr haben wir die Station rasanten Schrittes verlassen. Eine stark befahrene Straße passiert und über die Bridge of Orchy ab in die Wildnis und die ersten leichten Anstiege gemeistert. Die Füße spielen mit, ich hatte sie ja vorsorglich im Beisein meiner Kegelbrüder getaped. Sie meinten unser Mr. Flooder hatte voll einen im Tee, also war betrunken. Belebt das Geschäft, man sieht alles doppelt. Die Jungs waren gut drauf. Nun gut, dann mal los. Die Landschaft ist so faszinierend, aber das sagte ich bestimmt schon diverse mal. Diese Vielfalt ist einmalig und wunderschön. Von Mondlandschaften über Hochgebirgen zu Wäldern und Seen, Wasserfälle, Flussläufe, Hochmoore. Man wandert durch das Land der Elfen, Elben und Zwerge. Dieses Gefühl hat man und denkt an der nächsten Felskante springt ein Zwerg hervor. Ich fühle mich ein bisschen wie bei „ Herr der Ringe“ oder „Braveheart“. Ich kann den schottischen Dichter Robert Burns verstehen. Ja gut, wir haben auch bestes Wetter.

 

Die erste Etappe nach Kingshousehotel war relativ lang, aber sehr gut zu gehen. Anstrengend durch die Steinwege beziehungsweise Militärstraßen nach geraumer Zeit schmerzen die Füße aber es geht voran. Zwischendurch meinem Herzblatt, meiner Liebsten zum Geburtstag gratuliert. Um 13:00 Uhr haben wir dann Kingshousehotel erreicht. Diese Zwischenetappe liegt eingerahmt von monströsen Munros. Zwanzig Minuten Pause gönnen wir uns, Essen, Trinken und weiter geht`s. Direkt an einer Autostraße entlang holt uns in die Zivilisation zurück. Dies ist etwas ungemütlich. Ungeduldig wollen wir den Einstieg zum Devil´s staircase angehen. Da ist er endlich. Nur nicht zurück schauen, hieß eine Ansage von Mr. Flooder. Natürlich sehen wir zurück, so ein Panorama hat man schließlich selten. Oben angekommen war es doch gar nicht so schlimm. Denkst du… Der Abstieg zog sich dann stundenlang hin… und wir liefen und liefen… Der Weg mit seinem Geröll tat sein Übriges um uns zu zermürben. Irgendwie ankommen in Kinlochleven, dann doch wieder rauf und wie soll es anders sein wieder runter. Dort in weiter Ferne entdecken wir Kinlochleven und sind hoch erfreut. Doch es geht nur bergab. Die Füße brennen wie Feuer, jedenfalls meine. Bolle lässt sich nichts anmerken und noch eine Serpentine. Ist das frustrierend, du siehst die Ortschaft und musst doch noch gefühlte hundert Kehren laufen. Irgendeinmal muss das doch ein Ende haben.

 

Geschafft, wir sind in Kinlochleven angekommen. Ankunftszeit 16:40 Uhr und nochmal 13,8 Kilometer geschafft. Morgen ist Ruhetag, den haben wir uns redlich verdient. Eine hervorragende Unterkunft bei Danca Bed & Breakfast entschädigt für diese Strapazen des heutigen Tages. Die Dusche wird zu einem Hochgenuss. Das Bett zur willkommenen Schlafstätte. Ich bin hungrig und beschließe heute zu schlemmen. Außerdem sind wir neugierig, ob wir einige unser Wanderfreunde hier wieder treffen. Wir klappern alle Pubs ab und da, im Highland Getaway Pub treffen wir fast alle wieder. Die beiden Französinnen sind vermutlich irgendwo außerhalb und so sehen wir sie nicht mehr. Es wäre schon mal wissenswert, was aus dem Fuß geworden ist. So what… Mit den Pittsburghern noch schnell Smalltalk gehalten, die starten Morgen von Kingshouse und machen unsere zweite Tour von heute. Mal sehen, ob wir sie morgen empfangen. Unsere schottische Familie Kim und Peter haben wir verabschiedet. Sie machen morgen ihre letzte Etappe und fahren dann wieder nach Hause. Schnell noch ein Foto als Erinnerung. Sie waren tolle Wegbegleiter und Gesprächspartner. Morgen nun ein Tag „Pause“. Ich finde das haben Bolle und ich auch verdient.

 

 

 

 

 

26.05.2016 Kinlochleven

 

Nach einer grandiosen Nacht, ich habe geschlafen wie ein Stein, machen wir heute einen Tag frei. Ich bin gespannt auf unsere Erlebnisse und Menschen mit denen wir kommunizieren. Ergänzend zu gestern, Kim und Peter sagten wenn wir wieder in Schottland sind sollen wir vorbei kommen und sie besuchen. Es wäre kein Problem unseren Bus dort abzustellen. Mal schauen ob es nächstes Jahr klappt. Auf jeden Fall wünschenswert. Saisonabhängig müssen wir das allerdings noch mit den Midges klären. So, nun werde ich mich erstmal waschen, dann gibt es Breakfast. Was für ein unglaubliches Frühstück, alles frisch zubereitet, frisches Obst, selbstgemachter Joghurt, lecker Bacon, Tomate und… und… und… Heather Cavin ist eine tolle Gastgeberin. Sie kommt ursprünglich aus Kanada. Ihr Mann ist leider verstorben, wohl erst kürzlich, habe es nicht richtig verstanden. Sie sagte er hatte ein langes gutes Leben 92 Jahre. Heather ist Krankenschwester. Sie wirkt auf mich immer noch sehr traurig. Ihr B & B wird ihr vielleicht helfen. Ich hoffe sie lässt sich helfen. Heute ist es schön ruhig. Wir sind gerade im Ortskern, Wolfgang macht Dehnungsübungen. Sein Rücken macht ihm zu schaffen. Das letzte Stück rocken wir auch noch. Sind doch nur 24 Kilometer bis Fort William. Ich habe mal die Zeit etwas zu zeichnen und kurz mal den Pub skizziert, lustig und gleichzeitig Entspannung. Der Weg neigt sich dem Ende und ich denke, er wird noch lange nach wirken. Auch bei Wolfgang, der auch die Kommunikation zwischen den Wanderern merklich im Verlauf genoss. Das Sprechen in Englisch fällt einem überhaupt nicht mehr schwer, selbst mit einer Deutschen auf dem Weg entsteht ein lustiger Mischmasch aus Englisch und Deutsch. Ich bin gerne in Schottland, weiß aber nicht warum, aber es ist einfach so. Ich komme dennoch gerne wieder nach Hause. Selmsdorf du musst noch warten. Danke für dieses Geschenk hier sein zu dürfen. Zurückversetzt in eine andere Zeit, muss das Leben hier hart gewesen sein. Die Bedingungen müssen kärglich gewesen sein. Die Ernährung stelle ich mir ziemlich eintönig vor. Wenn ich wieder zu Hause bin werde ich mich aus reinem Interesse damit beschäftigen. Das Essen des Mittelalters in Schottland. Googeln wir mal. 13 Uhr let's have a lunch. Na, bin noch satt vom Frühstück. Da ist unsere amerikanische Reisegruppe…

 

Nach einem herzlichen Hallo und einer Verabredung im örtlichen Pub sind wir noch ein bisschen spazieren gegangen. Entspannt in der Sonne auf einer Bank. Noch schnell in den Supermarkt ein bisschen Wasser und Schokolade. Dann sind wir umgezogen in unsere neue Unterkunft. Die Zimmer sind sehr schön, aber kein Familienanschluss. Wirkt auf mich eher unpersönlich hotelmäßig. Heather mit ihrem Frühstück ist wohl nicht mehr zu toppen.

 

Die Überraschung war, unsere Pittsburgher sind auch in unserer Unterkunft. Na, das kann ja heiter werden. Sie starten morgen sehr früh, da sie nur begrenzt Zeit haben und noch in Fort William shoppen wollen. Wir haben beschlossen um 8:30 Uhr los zu machen. Heute Abend gehen wir gemeinsam in den Pub und haben noch ein bisschen Spaß. Ein netter Ausklang des Abends mit unseren Amerikanern. Gemeinsam zum Pub gegangen und freundschaftlich zusammen diniert. Das ist einfach großartig. Heute hatte ich Haggis im Hähnchenmantel mit Kartoffeln und Rotkohl und einer leckeren Soße. Ich hätte noch mehr essen können, aber meiner Meinung nach, hätte es nicht mehr sein dürfen. 

 

Unsere Amis starten morgen für uns zu früh und so werden wir uns erst morgen Abend wiedersehen. Hoffentlich klappt es mit dem Kiltpin für Tjark in Fort William. Liebes Universum lass es gelingen. Ein Tag lang Pause war zwar gut, aber irgendwie möchte ich wieder los. Also wird morgen das letzte Teilstück gewandert. Danach noch der krönende Abschluss und Wolfgangs Wunsch, den Ben Nevis zu erklimmen. So soll es sein und das ist gut so.

 

27.05.2016 Kinlochleven – Fort William (24 km)

 

Nach einem guten Frühstück und einer guten Nacht in unserer zweiten Unterkunft, haben wir noch ein bisschen Smalltalk mit unserem Gastgeber gehalten. Ich fand es eher etwas oberflächlich und so machten wir uns zügig auf den Weg nach Fort William unserem Zielpunkt. Kinlochleven unser Zwei Tage Domizil verließ ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, zum einen habe ich mich hier wohl gefühlt, tolle Gespräche, zwei wirklich tolle Abende im Pub und nette Bekanntschaften, zum anderen ist es nun die letzte Etappe und das Ende naht. Das Besinnen auf das Erlebte ist schnell vorbei, denn es geht mal wieder bergauf (wie fast immer in den Highlands). Entweder rauf oder runter, dem technischen Fortschritt sei gesagt zu Fuß geht es auch. Also erstmal rauf, schweißtreibend alles geben. Wie so oft entschädigt der Blick für das geleistete Stück des Anstieges. Der Blick über Kinlochleven, der Ausblick auf die Kaianlagen, die wir am freien Tag besichtigt hatten und weiter geht es bergauf. Ja, auch am freien Tag sind wir noch in Maßen durch die Landschaft des kleinen Ortes marschiert.

 

Durch die Bergwelt Schottlands und nun geht mir der Song „The bonnie, bonnie banks of Loch Lomond durch den Kopf. Liegt vermutlich an der Höhenluft. Wir gehen über gut ausgebaute Pfade, Kilometer über Kilometer lassen wir hinter uns. Zum Glück ist es sehr angenehm, da die Temperaturen ideal zum Wandern sind, sehr gutes Wanderwetter. Wir treffen wieder mal auf unsere Australier, die uns schon so oft auf unserem Weg begleitet haben, beziehungsweise kreuzten sich unsere Wege. Wiedervereint gingen wir ein Teil des Weges und führten Gespräche über die Familie, Job und Alltäglichkeiten. Das ungezwungene Sprechen wie in einer großen Familie mit demselben Ziel ist immer wieder unbeschreiblich. Wie offen ich auf dem Weg geworden bin, hoffentlich kann ich mir einen Teil für zu Hause davon bewahren und mir immer wieder ins Gedächtnis rufen. Denn es hilft die Dinge gelassener zu betrachten. Ich denke auch, viele der Mitwanderer sehen das Erlebte ähnlich, zumindest diejenigen mit denen ich gesprochen habe.

 

Um 12:30 Uhr legten Bolle und ich eine wohlverdiente Mittagspause ein. Wolfgang fand ein super Plätzchen mit Freibier. Richtig gehört, Freibier auf dem Weg ins Ziel. Ich vermute, dass einige Wildcamper sich diesen Platz einen Tag zuvor ausgesucht hatten um zu campieren und am nächsten Morgen noch Bier übrig hatten, welches sie nicht wieder mitschleppen wollten. So schrieben sie mit der Feuerkohle des Lagerfeuers auf einen Stein „Free beer“. Drei Dosen Budweiser zur freien Verkostung in den Highlands. Auf der anderen Seite ist es nicht gerade schön, den Dosenmüll, auch wenn der Grundgedanke der Nahrungsaufnahme edel ist, hier in der Natur liegen zu lassen. Hätte ich jetzt ein Bier getrunken hätte ich vermutlich wieder über Kreuz geschaut und somit war mir auch nicht nach Bier. Wolfgangs Gespür für tolle Plätze bewundere ich schon ein bisschen, wir saßen hier mit einem herrlichen Blick auf den Ben Nevis, der zwar nebelverhangen war, was meine Freude und Stimmung aber nicht minderte. Mein Bolle haute dann noch raus, das wir den Berg ja heute noch rauf machen könnten, was ich mit einem „äh nö“ kommentierte. (siehe Video) Leider bin ich viel zu spät auf die Idee gekommen Videosequenzen zu drehen. Dennoch sind die, die wir gedreht haben zum Teil sehr lustig, zumindest für uns. Unseren Nordiren und seine Partnerin aus der Rowardennan Lodge haben wir auch noch auf der letzten Etappe getroffen und haben uns gemeinsam gefreut, die Beiden sind noch auf den Ben Lomond hinauf gestiegen, das ist ein kleiner Umweg und sie haben meinen Respekt.

 

Der Abstieg nach Fort William war wieder der blanke Horror. Die Füße brennen wie immer und endlos zieht sich das letzte Stück. Endlich erreichen wir die Vorstadt und marschieren an einer Hauptverkehrsstraße entlang, die Zivilisation hat uns wieder. Der Straßenverkehr für eine Provinzstadt kann sich sehen lassen. Die Lautstärke ist ohrenbetäubend, hier verliere ich die Lust. Bevor wir allerdings an der Hauptstraße sind, stoßen wir auf das ehemalige offizielle Ende des Westhighlandways und dahinter befindet sich ein riesiger Shop, für alles was mit Schottland zu tun hat. „We get it.“  Nur kurz einen Abstecher in den Laden und ich komme mir in meinen Wanderklamotten etwas fehl am Platz vor, vielleicht stinke ich auch ein bisschen, auf jeden Fall werde ich hier nicht fündig und verlasse den Laden etwas unzufrieden. Bolle hat sich ein bisschen auf dem Rasen lang gemacht, hätte ich auch machen sollen. Nun geht es also weiter in den Ortskern von Fort William an der lärmenden Straße entlang. Wir kommen an einer Distillery vorbei, mir hat Glengoyne vollkommen gereicht und so gehen wir nicht mehr ganz beschwingt weiter.

 

Das Vorbuchen hat sich im Verlauf unseres Weges immer wieder als richtig erwiesen und so stellen wir fest, dass der Busbahnhof auf unserem Weg liegt und wir nur einen kleinen Schlenker machen müssen, um uns Tickets zu organisieren. Das ist dann auch schnell erledigt und wir haben für Sonntag Bustickets nach Glasgow gekauft. Von hier aus gehen wir zurück auf den eigentlichen Weg der uns dann auch in die Fußgängerzone von Fort William führt. In der Highstreet kommen wir an vielen Touristenläden vorbei. Ich hatte mich vorher schlau gemacht, welcher denn ein echter Kiltmaker ist. Der Laden hieß Mairi MacIntyre und war nicht gerade billig. Nun, ich hatte Tjark einen Kiltpin versprochen also soll er ihn auch bekommen, gekauft und erledigt. Dann sind wir an einem Whiskyshop vorbei marschiert und Wolfgang machte mich darauf aufmerksam, aber ich winkte ab und sagte, dass der Whisky hier sehr teuer ist, aufgrund der hohen Steuern. So schritten wir weiter des Weges und ich entdeckte noch The house of clan Jamfrie und siehe da, der Kiltpin wohlgemerkt derselbe vier Pfund günstiger. Egal, ich brauchte ja zwei und jedes Geschäft hatte ihn nur einmal. Jetzt aber fertig werden und den Weg offiziell beenden. Prompt treffen wir auf unsere Pittsburgher, die schon seit zwei Stunden shoppen, kurz wird sich noch unterhalten und vielleicht sieht man sich später zum Essen. Jetzt kommen wir zum offiziellen Ende des Weges, eine Bronzeplastik eines Wanderers und jeder macht das obligatorische Foto. Es ist eine liebgewordene Pflicht, quasi als Beweis, ich hab´s geschafft. Am Ende treffen wir fast alle wieder Nordirland, Australien und Andere die uns auf dem Weg einmal oder mehrmals begegnet sind. Wir beglückwünschen uns gegenseitig und freuen uns gemeinsam, dass wir es geschafft haben. Man verabschiedet sich und Bolle stellt fest, „Die Erde ist eine Kugel und wer weiß, vielleicht sieht man sich wieder… Auf dem WHW…

 

Wir machen uns auf zu unserer Unterkunft. Der Weg ist lang, die Füße rund, aber was soll`s. Ich brauche dringend eine Dusche. In der Touristikinformation in Tyndrum sagte die junge Dame mit dem Auto drei Minuten, zu Fuß leider eben deutlich länger. Dieser Fußmarsch hat sich mal wieder gelohnt. Eine total geile Unterkunft erwartet uns. Zwei Ladies mittleren Alters begrüßen uns so herzlich, dass wir uns richtig wohl fühlen. Stephanie und Linda sind der absolute Hammer. Stephanie ist die Entertainerin des Hauses während Linda die Bälle verteilt. Linda bietet uns ein Bad an nach der anstrengenden Wanderung. Das ist einfach unglaublich. Wir verzichten, denn uns reicht heute einfach eine Dusche. Da ich immer sehr viel wissen möchte, sind die Beiden sehr geduldig mit mir und verstehen es mich auch ein bisschen liebevoll auf die Schippe zu nehmen. Da wir natürlich auch etwas Essen möchten fährt uns Stephanie kurzer Hand mit dem Auto in die Stadt, setzt uns im Stadtkern ab. Was für ein Service.

 

Bolle und ich haben irgendwie mal Lust auf was Anderes. Pizza hatten wir ewig nicht mehr und der Heißhunger treibt uns in die Arme eines Pizzaservices. Wir bestellen uns jeder eine fette Pizza nehmen diese mit und setzen uns an den Hafen mit einem grandiosen Panorama und verputzen unsere Pizzen.  Na klar, wie soll es anders sein, wir bleiben nicht lange allein, unsere Amerikaner kommen vorbei und erwischen uns beim Sündigen. Wir essen schnell auf und unterhalten uns noch. Bald ist alles gesagt, es werden Hände geschüttelt, es wird sich umarmt, die E-Mail Adressen ausgetauscht und wir verabschieden uns auf das aller Herzlichste. Das kann kein Zufall sein. Wir gehen nach Hause in unsere Unterkunft. Wir sind heute Morgen um 9:20 Uhr gestartet, um 14:50 Uhr hatten wir das inoffizielle Ende des WHW erreicht um 15:30 Uhr das offizielle Ende und um 16:25 Uhr waren wir in unserer Herberge. Der letzte Tag des Westhighlandways geht zu Ende und ich fühle mich reichlich beschenkt. Alles was ich hier erleben durfte wird sich hoffentlich in meine Gedanken einbrennen und lange nach wirken. Das wünsche ich mir auf jeden Fall.

 

Der Westhighlandway (WHW) ein unvergessliches Erlebnis, der Weg verändert einen, wie auch immer, für mich auf jeden Fall positiv. Die Menschen, die dir begegnen geben dir Impulse, die auf ihre ganz eigene Art helfen. Sei es durch ein Lächeln oder einfaches Hände schütteln, vielleicht durch belanglose Gespräche. So einfach kann das Leben sein und wir stehen mitten drin. Vielen Dank dafür.

 

 

 

28.05.2016 Ben Nevis

 

Der Weg ist zwar zu Ende aber mein liebster Schwager sammelt nun mal Berge und er ist mir zu Liebe meinen Traum mit mir gegangen und so ist es für mich selbstverständlich den Ben Nevis zu erklimmen. Eigentlich hören sich 1345 Meter nicht nach sehr viel an, ich kann nur sagen unterschätzt niemals einen Berg.

 

Stephanie ist eine wundervolle Gastgeberin, sie hat uns mit ihrem Auto nach einem phantastischen Frühstück zum Startpunkt für den Aufstieg zum Ben Nevis gebracht. Gestern gab sie uns noch den Tipp im Supermarkt Sandwiches für unseren Aufstieg zu kaufen. Haben wir logischerweise gemacht, denn der Weg nach oben und unten ist kräftezerrend. Um 9:40 Uhr begann unser Abenteuer „Der Berg ruft.“ Es war der absolute Wahnsinn, wie die Menschenmassen sich den Berg hochquälen. So viele Menschen, teilweise in Turnschuhen, dass verstehe wer will, ich leider nicht. Du fängst auf Meereshöhe an, den Berg hoch zu gehen. Rauf ist relativ einfach mit einer brauchbaren Kondition. Schon beim Aufstieg hatte ein Großteil einen puterroten Kopf, der zu platzen drohte. Jedenfalls wirkte es auf mich so, wahrscheinlich sah ich nicht besser aus. Am Wegesrand eine völlig fertige junge Frau, obligatorische Frage: „ Können wir helfen, nö alles in Ordnung.“ Den Rucksack voller Wasser, aber nichts trinken, ein bisschen dehydriert. Na dann, take care. Die dutzenden Kehren auf dem Weg nach oben machen zwar mürbe, ich habe die Lösung des Problems: „ Nie nach oben schauen, nur in die Ferne und den Ausblick genießen.“ Bankholiday bedeutet in Scotland langes Wochenende. Nun trotten wir den Berg rauf in mitten von Freizeitbergsteigern, die ihren Feiertag zu nutzen wissen. Noch eine Spitzkehre und vor uns eine Kohorte mit Hockeyschlägern an den Rucksäcken. Dahinten eine Gruppe mit einheitlichen T-Shirts und Kilt. Aha verstehe irgendwas mit Charity. Sowas wird dann auch noch veranstaltet und natürlich irrsinnige Wetten, ja so sind die Schotten. Beim Erklimmen des Berges stelle ich fest, dass ich keine Stockgeher mag. Ich gehe sogar soweit, dass ich sie als gefährlich bezeichne. Sie klappern die ganze Zeit herum mit ihren dusseligen Stöcken, über die Hälfte sind falsch eingestellt. Haben diese Flachzangen sich denn nicht beraten lassen, nein wahrscheinlich direkt im Netz bestellt und eine Bedienungsanleitung kann ich nicht lesen. Beim späteren Runtergehen hatte ich immer Muffe, dass ich über diese Beinsteller fliege. Nach gefühlten Stunden erreichen wir das erste Schneefeld, einige Verrückte schmeißen sich prompt hinein als ob sie noch nie Schnee gesehen hätten. Nasser Hintern durchs reinsetzen, hey Leute ist noch nicht der Gipfel. Ist bestimmt nicht optimal mit nassem Hinterteil da hoch zu marschieren. Wir haben entschieden uns jetzt die langen Sachen anzuziehen, denn es wird merklich kälter und windiger. Das war eine gute Entscheidung, denn wir kommen dem Gipfel immer näher. Nun stapfen wir durch ein Schneefeld bergauf während die Turnschuhfraktion schlittert und auf der Nase liegt. Unbeirrt und ungerührt setzen wir unseren Weg fort, dass Ziel schon fast vor Augen. Wenn hier oben Nebel wäre… Saugefährlich, aber wir haben nahezu eine perfekte Aussicht. Ein kleiner Schlenker noch übers Plateau und um 12:53 Uhr stehen wir auf 1345 Meter dem höchsten Berg des Vereinigten Königreiches dem Ben Nevis. Wer weiß wie lange noch, vielleicht ist es bald Schottlands höchster Berg alleine. Es ist saukalt, aber Einige laufen in T-Shirts und kurzer Hose herum. Die haben wohl Hitze. Eine Gipfelcola mit Wolfgang geteilt und etwas Süßes zu uns genommen. Es wird beschlossen weiter unten zu Essen, da friert das Sandwich nur ein und lutschen wollten wir es nicht. Zum Rumsitzen ist es hier einfach zu kalt.

 

Los geht es mit dem Abstieg, der Weg hoch acht Kilometer, naja und wer acht Kilometer hochrennt, muss auch acht Kilometer wieder runter rennen. Runter ist leider ekeliger als rauf und diese vielen Menschen. Eigenes Tempo finden und vor allem „Aufpassen“, wo man hintritt. Lose Steine manchmal unsicherer Untergrund, nachlassende Konzentration erschweren die „Bergexpedition“. Das ganze lässt sich natürlich noch steigern: „Da sind sie, die Stockenten mit ihren komischen Stöcken und ihrem balzenden Geklapper“. Auch diese sind bald überwunden und wir können uns wieder den schönen Dingen des Lebens widmen. Irgendwann finden wir einen für uns geeigneten Platz, um uns mit Sandwiches zu stärken. Jeder von uns verdrückt drei solche Teile. Eines davon mit Thunfisch, hat zwar lecker geschmeckt, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, wirkte es auf mein Aufstoss - Verhalten eher belebend. Nach der Stärkung geht es weiter bergab und natürlich melden sich als bald meine heldenhaften Füße. Sie haben mich den gesamten Weg getragen und verdienen Worte des Lobes, dennoch fangen sie mal wieder an rum zu zicken. Schmerz ist gar nicht so schlimm, so merkt man doch, dass man am Leben ist. Wir gehen weiter Talwärts. Ich atme den Schmerz einfach weg und bilde mir ein, dass es funktioniert. Manchmal zumindest, wenn auch nur kurz. Vielleicht hätte ich doch einen Yoga Kurs besuchen sollen um mich optimaler vorzubereiten.

 

Wiedermal bitte ich das Universum um Hilfe und siehe da ich bin runter vom Berg. Leider vergaß ich, dass wir noch in die Unterkunft müssen. Das sind nochmal schlappe vier Kilometer, na das läuft ja. Ich fing dann an Lieder zu singen, nein nicht laut (Mein Gesang will die Welt nun wirklich nicht hören), leise in mich hinein. Marschlieder z.B. Oh du schöner Westerwald, Glück auf der Steiger kommt, dann ein blödes Karnevallied keine Ahnung wie das kam, ich als bekennender Nichtkarnevalist, bis ich bei Dein ist mein ganzes Herz gelandet bin. Beim Singen vergisst man Zeit und Schmerz und wir waren zügig in der Fußgängerzone. Dort kaufte ich noch schnell zwei T-Shirts und zwei Aufkleber, schnell zu einem Juwelier um noch eine Kleinigkeit für meine Gini zum Geburtstag zu ergattern, dezente Ohrringe mit der schottischen Nationalpflanze, dann noch schnell zu Tesco Cola kaufen und Wasser für morgen, die Rücktour nach Glasgow. Dann sind wir zurück in die Unterkunft und wurden dort ganz lieb von unseren Gastgeberinnen empfangen. Nach einer Dusche stand der Tee bereit und mir wurde Wein angeboten, einfach toll.

 

Das Buch wird immer voller, das ist auch gut so. Die Nachwirkungen werden noch vieles lebendig machen.

 

Mit Stephanie hatte ich ein tolles Gespräch über alltägliche Themen zum Beispiel über das Scotland Voting. Heute zum Beispiel über den Wahnsinn mancher Wanderer, sie sagte dazu nur das sind Leute (einfach Leute) es gibt gute Leute, aber das sind eben Leute. Ich fand diese Aussage einfach genial und musste schmunzeln. Ohne jemanden zu beleidigen, die richtigen einfachen Worte finden mit dem nötigen Humor und ein bisschen Selbstironie. Jetzt trinke ich noch einen australischen Rotwein den mir Stephanie kredenzt hat und so schließt sich der Kreis zu unseren australischen Mitwanderern. Nun hatte ich auch die nötige Bettschwere und ging schlafen.

 

 

 

29.05.2016 Fort William – Glasgow

 

Ein bisschen unruhig geschlafen, heute verlassen wir Fort William um an unseren Ausgangsort Glasgow zu fahren. Ab in das verrückte Großstadtgetümmel. Nochmal schnell die Wanderschuhe abgebürstet um zumindest ein wenig Stadttauglich zu sein. Gestern Abend hatten wir das erste Mal seit unserem Beginn der Reise den Fernseher an. Das hätten wir uns auch klemmen können, Soldaten gegen Aliens, die Apokalypse naht. Was für ein gewürfelter Schwachsinn und dann andauernd Werbung. Ein Heldenepos über die ach so starken Menschen die gegen Außerirdische kämpfen. Ein Film für Leute eben. Die Werbung wirkt auf mich hier deutlich ausgeprägter, allerdings kann ich mir das auch einbilden. Also beschränke ich mich auf das Wesentliche. Ich bin gespannt auf unsere Bustour nach Glasgow.

 

Nach einem schönen „Schottischen“ Frühstück nach Wahl, Stephanie ist großartig, sie ist Doktor der Psychologie, wieder eine kleine Anekdote: Ich lese die Visitenkarte und auf der steht Dr. Stephanie James und frage sie, da ich neugierig bin, was für ein Doktor das denn sei, unverblümt sagt sie Psychologie. Aha, sie analysiert bestimmt ihre Gäste und schreibt Bücher über Leute. Nein, sie und Linda betreiben das Bed & Breakfast nur als Hobby. Warum auch nicht, was sie explizit macht will ich auch gar nicht wissen. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass sie ihren Job gut macht und dass ihr Hobby ein guter Ausgleich ist.

 

Für mich gab es Spiegelei, Beans, Toast, Bacon, Tomate und natürlich Porridge lecker mit Honig und einen Tee dazu. Linda und Stephanie sind große klasse. Die Beiden verstehen was der Gast wünscht und man merkt ihnen an, dass sie es gerne machen. Es freut mich, dass ich die Beiden kennenlernen durfte. Auf jeden Fall benötige ich noch ein Abschiedsfoto und als krönenden Abschluss bietet uns Stephanie noch an, uns zum Busbahnhof zu bringen. Dankend nehmen wir dieses Angebot an und sie bringt uns sogleich hin.

 

Wir haben noch etwas Zeit und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Wir genießen die Sonne und entspannen uns im alten Fort, bevor der Bus nach Glasgow fährt. Zum Glück sind wir rechtzeitig da und haben wie schon erwähnt gebucht. Angekommen am Abfahrtsterminal stehen hier schon eine Menge Leute die alle natürlich mit diesem Bus fahren wollen. Wir haben ja reserviert, was einen gewissen Vorteil hat, man wird schneller abgefertigt und kann einsteigen.

 

Der Weg ist verrückt, eine Gruppe, die wir in der Glengoyne Distillery getroffen haben, lief uns heute noch über den Weg. Sie kamen gestern in Fort William an. Eine kurze Begrüßung und Hände schütteln inklusive und die besten Wünsche für Weiteres. Das ist der Geist des Weges oder auch die Freude oder was auch immer. Für jeden von uns hält er irgendwas bereit. Öffne deine Augen und Ohren und dein Herz, ich habe es zumindest so gemacht und wurde reichlich belohnt.

 

Wir steigen in unseren Bus 915 Stage 4 und fahren pünktlich ab. Die dreistündige Fahrt im klimatisierten Bus ist recht komfortabel. Es wird nicht viel gesprochen, jeder hängt seinen Gedanken nach und genießt noch einmal das schöne Schottland. Ich lasse den Weg noch mal auf mich wirken. Gerne würde ich ja mit meiner Familie und unserem Bulli wiederkommen, aber das Fahren auf Schottlands Straßen stellt eine Herausforderung dar, der ich momentan nicht gewachsen bin. Einige Stellen sind extrem eng und dann noch ein Bus von vorne, da ist absolute Maßarbeit gefragt. Der Busfahrer genießt meinen höchsten Respekt, ein Könner seines Faches. Unterwegs ist ein Auto von der Straße abgekommen und zehn Kilometer weiter ein Motorradfahrer auf ein Auto aufgefahren. Unachtsamkeit wird hier so prompt bezahlt mit Unfällen. Hoffentlich geht es allen Beteiligten gut und es bleibt nur bei einem Blechschaden.

 

Die Gedanken schweifen wieder ab. Wir fahren durch die Highlands und kommen durch alle erwanderten Orte. Das Glencoe Tal ist wunderschön und einen weiteren Besuch wert, auch im Anbetracht der Geschichte des Clan der Mac Donalds, die am 13. Februar 1692 hier einem Massaker zum Opfer fielen.

 

Devil´s staircase, fliegt an uns vorbei, Kingshousehotel als kurze Pause, Brigde of Orchy als nein nicht noch einmal, Tyndrum hier komme ich gerne hin, Beinglas Farm schlafen mal ein bisschen anders, Loch Lomond von der anderen Seite mit Blick auf den Weg. Hier und da noch schnell ein paar Filmsequenzen gedreht. Doch auch diese Fahrt endet irgendwann und bei uns endet sie dort wo sie begann nämlich am Busbahnhof von Glasgow. Hier angekommen stellen wir fest ist das Wetter in Höchstform. Bei strahlendem Sonnenschein, dass Gegenteil von unserer Ankunft vor zehn Tagen, bei warmen sommerlichen Temperaturen begrüßt uns die größte Metropole Schottlands. Für den Sonntag ist hier echt eine Menge los, ach ja Bankholiday das hatte ich schon wieder vergessen. Mit unserem Gepäck machen wir uns auf den Weg zu unserem Hotel und ich muss meinen Schwager immer wieder lobend erwähnen, denn Entfernung abschätzen, Zeitmanagement das hat er einfach drauf. Ich hätte mich total verschätzt. Seine Erfahrung ist für mich großartig und ich möchte ihn nicht missen. In weiser Voraussicht gehen wir die Strecke zum Hotel, die wir auch morgen vom Hotel zum Flughafenbus laufen müssen und stoppen die Zeit. Bolle, deine Effektivität möchte ich auch mal besitzen. Die geschätzte Laufzeit beträgt ungefähr zwanzig Minuten, also planen wir mal dreißig Minuten ein, dann sind wir auf der sicheren Seite. Es ist früher Abend und wir wollen noch etwas Essen gehen. Unsere Wahl fällt auf einen Chinesen, der sich in der Nähe unseres Hotels befindet. Ein Chinarestaurant namens Panda in Glasgow mit wenigen Chinesen aber vielen Pakistanis oder Indern, die dem Laden eine gewisse Authentizität verleihen. Das ist Glasgow, ich kann schon wieder lachen. In Deutschland hätten sie den Laden innerhalb kürzester Zeit geschlossen, wegen hygienischer Mängel. Andere Länder andere Sitten, das ist hier eben anders. Die Musik war extrem laut, ein romantisches Candlelightdinner stelle ich mir hier mal richtig komisch vor. Der Oberhammer war auch das, was an Musik gespielt wurde, irgend so eine Dancefloor Musik. Ich hatte ja mit so einer Plingplong Musik gerechnet, diese wird ja eher in Deutschland gespielt, aber man sieht es geht auch anders. Also hatten wir ohrenbetäubenden Lärm und ich bestellte mir Hühnchen süß sauer. Da kannst du eigentlich nicht viel falsch machen, aber nein „Denkst du“. Die süß-saure Soße bestand zum größten Teil aus Stärke. Kann man mögen, muss man aber nicht, ich jedenfalls nicht. Mein persönliches Highlight in dem Laden war allerdings als ich einen Kellner dabei beobachtete wie er einen Tisch abräumte und die Servietten musterte, ah die ist noch gut, Schwups umgedreht und der nächste Gast benutzt das Teil einfach nochmal. Das ist mal sinnvoll recycelt. Die Cola hat hingegen allen Befürchtungen sehr gut geschmeckt, sie kam ja auch aus der Dose. Die krönende Ironie des Ganzen war dann beim Bezahlen des Essens, als man mich fragte ob alles in Ordnung war. Nun ja, ich konnte nicht über meinen Schatten springen und sagte, dass mir die Musik zu laut sei und das das für mich Stress bedeutet, aber da ich in einem anderen Land bin, ist das so in Ordnung. Sie schauten mich irritiert an, entweder sie haben mich nicht verstanden oder die Musik war zu laut. Morgen fahre ich völlig entschleunigt mit dem Bus nach Hause. Erstmal mit dem Bus zum Flughafen und zwei Stunden fliegen nach Berlin und dann nochmal vier Stunden mit dem Flixbus nach Lübeck.

 

Ich habe ganz vergessen unser Hotel zu erwähnen. Das war super, natürlich nicht zu vergleichen mit unseren Bed & Breakfast Abenteuern aber für eine Nacht echt gut. Es ist zwar ein Ibis Low Budget Hotel aber auch der Empfang war super nett. Eine Französin an der Rezeption ist seit zwei Jahren in Schottland, erst um die Sprache zu lernen und dann hat sich das so ergeben. Die Zimmer sind sauber bis auf unser Laken, aber das wird umgehend getauscht, nachdem ich darauf aufmerksam gemacht habe. Perfekter Service, die Zimmer sind in solchen Hotels immer gleich, meine Frau Gini würde sagen: „ Konservendosenstyle“. 

 

30.05.2016 Glasgow – Berlin – Lübeck – Selmsdorf

 

Nach einem Continental  Frühstück, das für ein Ibis-Hotel ausgesprochen gut war, sind wir dann zum Bus der Linie 500 zum Airport gegangen. Etwas nervös betrachten wir die Uhr, wo bleibt der Bus. Der Bus ist ziemlich gefüllt doch zum Glück ergattern wir noch Plätze. In fünfzehn Minuten fährt uns der Bus sehr schnell zum Flugplatz. Das Einchecken geht so schnell, wieder einmal hat Wolfgang perfekt kalkuliert. Seine persönliche Erfahrung, wie schon gesagt ist einfach genial. Schon sitzen wir im Flieger und heben in null Komma nichts ab. Zwei Stunden später setzen wir zur Landung an, verlassen den Flieger warten noch kurz auf unser Gepäck. Gepäck erhalten und Wolfgang eilt davon. Ich hätte mich gern richtig von ihm verabschiedet, aber sein Zeitmanagement ist einfach zu perfekt, da er noch den Anschlusszug nach Leipzig erreichen muss.

 

 

 

 Also dann an dieser Stelle, lieber Bolle für diesen Weg konnte ich mir keinen besseren Gefährten vorstellen, ich danke dir für eine unvergessliche Zeit und für den Tritt in den Allerwertesten, das man seine Träume hin und wieder auch mal erfüllen und leben muss. Ich für meinen Teil kann nur sagen, lass uns das mal wiederholen, wenn es deine Zeit erlaubt. Mein lieber Wolfgang, du bist nicht nur mein Schwager, sondern auch bester Freund und wie ein Bruder, den ich nie hatte. Danke.

 

So stand ich da auf dem Flughafen-Berlin-Schenefeld und musste meinen Rucksack auf links drehen, weil ich meine verdammte Geldbörse nicht finden konnte. Alles muss raus und natürlich wieder rein, tja und wo finde ich das blöde Teil, in der Deckeltasche. Ich bin ein Idiot, habe es schließlich selber hinein getan. Ich fange an über mich selber zu lachen, früher hätte ich mich geärgert jetzt lache ich. Das hat doch etwas Gutes. Na, denn mal los, mit der Regionalbahn zum Zoologischen Garten und dort muss ich aussteigen. Die Fahrt zieht sich hin und mir gegenüber setzt sich eine Frau und ich denke laut und wir kommen ins Gespräch. Die Fahrt geht daher schnell für mich zu Ende, ich verabschiede mich und steige aus. Ab zu Jens und nochmal schnell Hallo sagen, hier nochmal kurz gequatscht und wieder los zur U-Bahn Linie 2 Kaiserdamm und den Rest des Weges zum ZOB zu Fuß. Hier muss ich eine Stunde auf den Bus nach Lübeck warten, dann ist er da schnell einchecken rein in den Bus und Ruhe. Dieses hektische Treiben geht mir auf den Sack. „ Ruhe bewahren, durchatmen!“

 

Mein lieber Mann, du bist in neun Tagen weit über hundertachtzig Kilometer gegangen. Du hast deinen Traum gelebt, deinen Körper gequält, bist an Grenzen gegangen und vielleicht auch darüber hinaus, Ziele des Lebens und Erkenntnisse erlangt, Begegnungen mit tollen Menschen gehabt.

 

Und dann holt dich der deutsche Alltag wieder ein, den ich in diesem Moment gut und gerne belächele. Hinter mir im Bus sitzen natürlich zwei Quasselstrippen und wieder habe ich einen Running-Gag, wie auf der Hinfahrt. Die Beiden werden von mir gleich mal getauft, ich nenne sie Ingelore und Waltraut. Die eine hört sich an wie eine waschechte Hanseatin. Lübeckerin, vermute ich mal. Ihre Stimme ist so laut und aufdringlich und auch so besserwisserisch. Ihre Freundin klingt nicht Norddeutsch, aber die Beiden beleben das ach so typisch deutsche Gesicht und geben ihm Gestalt und spiegeln uns im Ausland wieder. Kein Wunder, dass wir im Ausland auf Sauerkraut und Würstchen reduziert werden. Ingelore regt sich darüber auf warum einer so warm angezogen ist, nun ja es gibt da doch mehrere Antworten. Am liebsten hätte ich gesagt vielleicht wohnt er in der Wüste und für ihn sind die Temperaturen hier eben kalt oder er arbeitet den ganzen Tag in einer Backstube in der Bäckerei oder ihm ist einfach kalt. Die Beiden sind der Oberhammer, dann tackern sie die ganze Zeit auf ihrem Smart-Phone herum und geben sich Tipps zu dem Spiel was sie gerade daddeln. Ingelore weiß alles besser und dann erzählt sie von Harald. Ihr Mann, der Ärmste muss mit ihr am Wochenende segeln gehen. Die Handy-Bedienung haben die Beiden im VHS-Kurs gelernt. Große Klasse irgendwann schlafen die Beiden ein und es ist etwas Ruhe. Eine Stunde Schweigen haben sie hinter sich und es wird aufgewacht, denn jetzt kommt Lauterbach. Das Geschnatter geht in die zweite Runde, nach Schwerin ist der arme Busfahrer dran. Sein Navi leitet ihn ein bisschen komisch durch die Gegend, aber es passt alles. Was soll es, Hauptsache gesund ankommen. Für unsere Beiden ist das wieder Gesprächsstoff, aber Helfen tun sie auch nicht. Irgendwann sind wir dann auf der A1 und die Abfahrt Zentrum ist gesperrt. Nun sind meine Tanten in Höchstform, ich mache mich auf zum Busfahrer und erkläre ihm kurzer Hand den Weg und sitze neben ihm und relativ schnell sind wir am Ziel. Gerne hätte ich den Beiden noch einen Kommentar um die Ohren gehauen aber mir reichte das einfache Dankschön des Busfahrers. So einfach geht das, einfach mal den Arsch anheben.

 

 

 

 

 

 

 

Kilometeraufstellung der Etappen

 

Milngavie – Drymen                                                     19 Kilometer

 

Drymen – Rowardennan                                            24 Kilometer

 

Rowardennan – Inveranan                                        22 Kilometer

 

Inveranan – Tyndrum                                                  21 Kilometer

 

Tyndrum – Brigde of Orchy                                        10 Kilometer

 

Brigde of Orchy – Kinlochleven                                33 Kilometer

 

Kinlochleven – Fort William                                       25 Kilometer

 

Fort William – Ben Nevis                                             20 Kilometer

 

Diverse Kilometer zu Supermärkten, Pubs, Giftshops, Distillery und Kaianlagen in Kinlochleven J

 

 

 

Danksagung

 

Ohne meine großartige Familie wäre das so nicht möglich gewesen, zumal über unseren Hochzeitstag und den Geburtstag meiner lieben Frau. Liebe Gini, vielen lieben Dank für die Freistellung. Ich liebe Dich. Meinem Sohn, „Papa, wenn du noch einmal so lange weg bleibst, versohl ich dir den Po.“ Das nächste Mal nehme ich dich mit. Meinem Schwager Wolfgang, aber das weißt du ja schon. Meinem Vater, der mir Schottland ins Hirn pflanzte, ohne es zu wissen. Meiner Mutter, der ich diese Geschichte leider nicht mehr erzählen kann, aber ich weiß sie kann mich sehen und ist mit mir gegangen. Meinen Schwiegereltern, die die Reiselust in mir geweckt haben. Meinem Clan derer MacKenzie, die mich mit Worten und Tipps unterstützten, besonders bei Rosie und Hajo, die besten Korrekturleser der Welt. Meinem kleinen Bruder im Geiste Jens, für Berlin… Das ist eindeutig nicht meine Stadt… Danke an fast alle Unterkünfte: Francis und David aus Drymen, das Team der Rowardennan Lodge, die Inhaber der Beinglas Farm, den Mitarbeitern des Pine Tree Leisure Parks in Tyndrum, Heather in Kinlochleven und natürlich Linda und Stephanie für zwei unvergessliche Tage in Fort William.

 

 

 

Nachwort

 

Jeder Mensch hat Träume, manchmal muss dieser erfüllt werden, um neuen Träumen Platz zu schaffen.

 

Lebe Deinen Traum.

 

22.12.2015

 

 

Spendenübergabe an den Freundeskreis Hospizdienst Schleswig e.V.

am 22.12.2015

Am 22.12.2015 übergab die Clan MacKenzie Society of Germany eine Spende in Höhe von 500,-EURO an den Freundeskreis Hospizdienst Schleswig e.V.  Vorgesehen ware 400,-EURO, aber Daniel Spinler von der Baltic Event Management GmbH hat noch 100,-EURO draufgepackt. Die Spende wurde unter anderem aus dem Erlös der 2. Baltic Highlandgames 2015 erwirtschaftet.
Bei Kaffee und Gebäck bekamen wir einen ausführlichen Einblick in die Hospizarbeit, von der Nachbetreung bei Kindern sowie auch Erwachsenen und über die vielfältigen Aufgaben der ehrenamtlichen Mitarbeiter. Die Spende wurde sehr gern angenommen und die Mitarbeiter haben sich sehr darüber gefreut.
Leider hat uns die gute Kamera im Stich gelassen, wir mussten mit dem Handy Fotos machen, daher ist auch die Qualität nicht sehr gut.

Auch im nächsten Jahr ist wieder eine Spende für eine Schleswiger Institution geplant. Die 3. Baltic Highlandgames finden vom 14.05.2015 bis 15.05.2015 (Pfingsten) statt.

Tulach ard!

30 Jahre Scottish Culture Club Peine

28.11.2015

 

Der Scottish Culture Club Peine feierte am Samstag den 28.11.2015 sein 30jähriges Bestehen und die Clan Mackenzie Society of Germany war mit seiner Abordnung, Sabine & Jonny Friedrich, Sascha Ulrich und Cornelia & Frank Thiele dabei.

Nachdem wir uns alle vor dem Eingang versammelt hatten, sind wir geschlossen in den Festsaal gegangen. Im Eingangsbereich wurden wir von Ernst-August Horneffer persönlich begrüßt und zu unserem Tisch geleitet.

An diesem Clan Tisch saßen wir mit den anderen Abordnungen der Clan Societies zusammen. Es war von Anfang an eine fröhliche schöne Stimmung und man sah viele bekannte Gesichter und Freunde wieder.

Mit dem Einmarsch der Owl Town Pipe and Drum Band begann die offizielle Eröffnung.

Nach der Begrüßung durch Ernst-August, stellten sich die einzelnen Abteilungen des Vereins vor, darunter waren die Scotdart, die Scotlit, die Scottish Folksingers, die Owl Town Dancers und natürlich auch die Owl Town Pipe and Drum Band, die den Abend mit typisch schottischer Musik begleitete und ihr Können unter Beweis stellte.

Der Peiner Bürgermeister merkte in seinem Grußwort an, dass „die gelebte schottische Kultur im Peiner Land und die vielen Veranstaltungen wie das Highland Gathering nicht mehr aus Peine wegzudenken sind. Sie sind ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt, darauf sind wir stolz.“

Der inoffizielle Teil war geprägt von ganz viel guter Laune, vielen guten Gesprächen stimmiger Musik von „Emerald“ sowie Fotos der letzten 30 Jahre - gezeigt auf einer großen Fotoleinwand.

 

Dem Moderator, der durch den Abend führte, gelang es dann auch noch zu klären, was Schotten denn nun unter dem Kilt tragen

 

 „Die Zukunft Schottlands und ganz viel Würde“

 

Es war eine wunderschöne und sehr gelungene Feier, von der bestimmt noch lange gesprochen wird.

Und alle freuen sich bereits schon auf ein Wiedersehen beim

Highland Gathering 2016 in Peine

 

Bericht:

Sascha Ulrich, Regional-Manager Niedersachen & Bremen

03.11.2014




Reportage über Peter Kunz, einen unserer drei Clanpiper, aus dem Magazin "Willy - dem Monatsmagazin aus Bruchsal

Peter Kunz Reportage.pdf
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25.10.2013

 

Lilias, the Dowager Countess of Cromartie verstorben

Im Alter von 95 Jahren ist die Stiefmutter unseres Chiefs in "Dower House" nahe Castle Leod in Strathpeffer verstorben. Am 25.03.1918 als Lilias Janet Garvie Macleod geboren, heiratete sie am 01. Dezember 1962 in zweiter Ehe Roderick Mackenzie, 4th Earl of Cromartie und wurde dessen dritte Ehefrau. Bis zu Rodericks Tod im Jahr 1989 waren sie 27 glückliche Jahre verheiratet. Mit Lilias zog das kulturelle Leben wieder auf Castle Leod ein, Lilias ist in Strathpeffer und Umgebung immer noch sehr beliebt und angesehen. Lilias entschlief friedlich am 11.10.2013, ihre Beisetzung fand am 23.10.2013 in Strathpeffer statt.

15.05.2013

 

Neuer Termin für das International Gathering in Strathpeffer

Ursprünglich war geplant, das alle 5 Jahre stattfindende Clan Mackenzie  International Gathering auf das Jahr 2014 vorzuverlegen um weitgereisten Gästen zugleich den Besuch des Homecoming 2014 zu ermöglichen. Nachdem es in den letzten Monaten zu reichlich Verwirrung darüber gekommen ist, was und wann überhaupt etwas stattfindet, wurde der Termin nun wieder zurückverlegt. Die Planungsunsicherheit für das Homecoming 2014 würden die Planungen der Clan Mackenzie Society of Scotland and the UK zum Spielball der Organisatoren des Homecoming werden lassen. Da das Homecoming den Highlandclans sowieso praktisch nichts bringt, besinnt man sich nun wieder auf sich selbst. Das nächste Clan Mackenzie International Gathering in Strathpeffer findet nun wieder turnusgemäß im Jahr 2015 statt!

 


06.03.2012

Spirit of Scotland mit Clan Mackenzie Beteiligung
Auch 2012 ist der bekannte britische Opernstar John Cashmore wieder mit seiner Show "Spirit of Scotland" auf Deutschland-Tour. Am 01. September gastiert er in der Stadthalle Marburg. Bei der dortigen Show wird auch die Clan Mackenzie Society of Germany mit von der Partie sein und die Veranstaltung hinter, vor und auf der Bühne unterstützen! Lasst euch überraschen! Schon jetzt vielen Dank an John und Kaybee Cashmore für das uns entgegengebrachte Vertrauen!

 

 

 

30.10.2011

Neuer Vorstand gewählt
Bei der diesjährigen Hauptversammlung wurde turnusgemäß ein neuer Vorstand für die nächsten 4 Jahre gewählt. Neuer Präsident ist Hajo Petersen aus Schleswig, Vizepräsident ist Marc Prause. Zu neuen Commissionern wurden Michael Herold, Achim Reincke und Brigitte Wolf gewählt.
Der bisherige Präsident, Markus Kewitz, stand nicht zur Wiederwahl zur Verfügung. Er tritt das Amt eines Sonderbotschafters des Clan Chiefs an. Die offizielle Amtsübergabe findet im Rahmen des Burns-Supper am 28.01.2012 in Salzkotten statt.

  

 

 

24.09.2011

 

Spende an das Kinderhospiz Löwenherz

Nach erfolgreicher Tombola bei den Coesfelder Highland Games im Juli und weiteren Einzelspenden haben wir dem Kinderhospiz Löwenherz in Syke nun unsere Spende zukommen lassen. € 750,00 konnte die Clan Mackenzie Society für den guten Zweck überweisen! Allen Spendern nochmals ein herzliches Dankeschön!



03.09.2011

 
Botschafter der Loreley

Im Rahmen des 1. Loreley Tattoo ernannte der geschäftsführende Manager der Loreley-Freilichtbühne, Ulrich Lautenschläger, die Clan Mackenzie Society of Germany zum offiziellen Botschafter der Loreley - The Rock of Entertainment. Die anwesenden Mitglieder erhielten aus seiner Hand einen exclusiven Anstecker, der sie als Botschafter ausweist. 

 

 

 

10.06.2011

Flagge der Society

Nach der Anschaffung einer eigenen Stockflagge für Feierlichkeiten und Umzüge haben wir nun auch eine eigene Hissflagge der Clan Mackenzie Society of Germany. Diese Flagge wird bei der Eröffnung des Loreley-Festivals im Beisein unseres Chiefs gehisst und vom 02. - 04. September 2011 über dem Rheintal wehen!

 

 

 

01.04.2011

Spende Castle Leod

Bei einer Untersuchung des Mauerwerks von Castle Leod wurden Undichtigkeiten festgestellt, durch die Wasser in die oberen Stockwerke des Turms drang und die darunter liegenden Räume gefährdete. Es wurden dringende Sofortmaßnahmen nötig. Die Kosten hierfür belaufen sich auch etwa 4000 Pfund (ca. 4600 Euro). Dank einiger spendenbereiter Mitglieder konnten auch wir einen bescheidenen Beitrag zum Erhalt des Castles leisten. 430,00 Euro (etwa 375,00 Pfund) konnte die deutsche Society auf das Konto des Clan Mackenzie Charitable Trust überweisen! Ein herzliches Dankeschön des Chiefs an alle Spender!

 

Lord Cromartie (li.) und Richard Paterson
Lord Cromartie (li.) und Richard Paterson

 

16.02.2011

 

Dalmore "Castle Leod"

Am Abend des 16.02.2011 präsentierte Master Blender Richard Paterson den neuen Dalmore "Castle Leod". Nach dem "Mackenzie" ist dies die zweite Creation  der neuen Dalmore-Serie, die sich dem Clan Mackenzie widmet. Dalmore lässt damit seine einst enge Verbindung zum Clan Mackenzie wieder aufleben und unterstützt mit einem Teil des Erlöses den Erhalt von Castle Leod in Strathpeffer. Dies war auch der Ort , an dem der neue "Castle Leod" passenderweise präsentiert wurde. Es handelt sich wieder um eine limitierte Auflage, die sicher recht schnell vergriffen sein wird. Sláinthe mhath!

 

 

 

22.01.2011

 

Clan Piper für Deutschland

Beim diesjährigen Burns Supper gab es eine kleine Überraschung für Adrian Marquardt. Mit Zustimmung unseres Clan Chiefs ernannte Markus Kewitz, Lieutenant to Cabarfeidh, Adrian zum Mackenzie Clan Piper für Deutschland. Adrian war in der Vergangenheit bei allen Events dabei und spielte auch auf der Hamburger Mineralienmesse für Cabarfeidh! Herzlichen Glückwunsch!

v.l.: Vize-Präsident Hajo Petersen, Lieutenant to Cabarfeidh Markus Kewitz, Clan Piper Adrian Marquardt
v.l.: Vize-Präsident Hajo Petersen, Lieutenant to Cabarfeidh Markus Kewitz, Clan Piper Adrian Marquardt

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MacKenzie Routes

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Weitere Berichte vom Burns Dinner, Peine Gathering, Baltic Highlandgames etc. sind in Arbeit und werden in Kürze online sein.